Es waren nicht ihre Worte, die ihn aus dem Badezimmer schickten, sondern das was sie unbewusst mitsandte, das Menschen nicht spürten, sein Tier aber aufhorchen ließ. Ihr wäre es in diesen Moment ganz recht wenn er ins Schlafzimmer gehen würde. Nur der Grund erschloß sich ihm nicht, was ihn zunächst etwas unschlüssig stehen bleiben ließ, bis zu jenem Moment als er die Erregung von ihr roch, die schwer in der Luft hing. Und da diese nicht einfach spurlos an ihm vorrüber ging und auch nicht in Panik versetzte, zog er sich völlig iritiert zurück, denn das gefiel ihm nicht.
Er zog sich in seiner animalischen Gestalt in sein eigenes Bett zurück, streckte sich darin aus und steckte seine Nase so gut er es vermochte unter das Kissen, damit er nach wie vor ihren Geruch bei sich hatte und zu gleich die Erregung verschwand, die seinen Körper ein unerwünschtes Gribbeln verschaffte.

Ich hielt mich noch einige Minuten unter dem Wasser auf und schaltete es dann aus blieb allerdings in der Dusche stehen.
Mein Atmen ging unregelmäßig und ich schluckte einige male bis ich bereit war die Tür zu öffnen.
Ich lugte aus der Dusche und stellte fest das er weg war, das erleichterte mich aber gleichzeitig wurde mir klar das er mir gehorchte was ich nicht toll fand, er war ja nicht mein Hund.
Schnell schnappte ich mir mein Handtuch und schlang es um meinen Körper nicht das er doch wieder kam und sah wie erregt ich war. Ich stand eine Weile einfach nur da und sammelte mich.
Dann öffnete ich das Fenster um den Wasserdampf raus zu lassen und stellte mich vor den beschlagenen Spiegel und wischte ihn frei um mein gerötetes Gesicht anzusehen.
°Das machst du nie wieder!° schallt ich mich selbst und wurde rot.

Er hörte das sie fertig war und aus der Dusche heraus kam, aber ihm blieb ihre veränderte Atmung, so wie ihr Herzschlag nicht verborgen. Er hatte das schon einmal erlebt, doch Minks war allein duschen gegangen und das war es das ihn verwirrte. Doch besaß er so viel Feingefühl, dass er sie deshalb gewiß nicht fragen würde. Das ihm dabei nun aber nichts wiederfahren war, war erneut etwas Neues für ihn und ließ das Vertrauen zu ihr wachsen.
Die Anspannung fiel von ihm ab und obwohl für ihn alles in bester Ordnung war, blieb er einfach in seinem Bett liegen. In diesen Moment war er einfach zu träge, als das er sich noch einmal erheben und unter die Dusche stellen könnte. Und so hatte Minks zumindest ein wenig Zeit und Raum für sich, während er bereits dem so dringend benötigten Schlaf entgegen dämmerte, um all die Erlebnisse und Erfahrungen des Tages verarbeiten zu können.

Ich band mir die nassen Haare hoch und trocknete mich schnell ab.
Schnell cremte ich mich ein und schlüpfte in mein Nachtkleid. Dann trat ich auf den Flur raus und blickte Raphael an.
"Gute Nacht mein Schatz." murmelte ich, hockte mich neben ihn und drückte ihm einen Kuss auf den Kopf und stand auf, ich blickte einen Moment auf ihn nieder und ging dann ins Schlafzimmer.
Ich machte mein Bett fertig und stieg dann hinein und schaltete das Licht aus.
Langsam wurde mir klar das ich müde war und schlief ein.

Er hob seinen Kopf, als er hörte wie sie leise an seinem Bett vorrüber tapste und im Badezimmer verschwand. Im reichte das sperrliche Licht, das in der Wohnung vorherrschte vollkommen aus, um sie zu beobachten. Das sie ihn nicht wahrnahm verwirrte ihn zunächst leicht, aber das sie ihm grollte, davon ging er nicht aus, denn das würde er spüren. Doch er spürte ihre Traurigkeit, verstand zwar nicht wieso sie traurig war, aber es gefiel ihm nicht.
Als sie ohne Licht unter die Dusche stieg, wartete er noch etwas, bis er sich erhob und ihr ins Badezimmer folgte. Er sprang hoch, betätigte den Lichtschalter und trotete zur der Duschkabine, wo er an der Tür hoch sprang, was seinen Kopf auf ihre Augenhöhe brachte und sie durch das Glas hindurch musterte.

Als das Licht anging fuhr ich erschrocken zusammen.
Das dann auch noch Raphael als Wolf an der Tür hoch sprang gab mir den Rest und ich schrie erschrocken auf und stolperte fast und rutschte an der Wand zu Boden.
Mein Atem kam stoßweise und hektisch und ich zitterte wie Espenlaub.
"Tu das nie wieder!" rief ich und rieb meine Augen.
Es dauertr ein wenig bis ankam das er wieder da war.
"Du bist hier!" flüsterte ich leise und schlug mir die Hände vor den Mund um nicht wieder zu schluchtzen.

Da erwischte er sie eiskalt, was nicht seine Absicht gewesen war, denn er vergaß zu gern das sie nicht so gut hören und riechen konnte. Und obwohl es ihm schrecklich leid tat, das er sie so erschreckt hatte, wedelte er leicht mit dem Schwanz und schenkte ihr ein wölfisches Grinsen.
Er ließ sich wieder auf alle Viere nieder, sah sie für einen Moment einfach nur an, versuchte hinter ihre Gefühlswelt zu blicken und wurde doch nicht schlau aus ihr.
"Wo sollte ich sonst sein?", fragte er unsicher und zuckte mit den Achseln, als er sich wandelte und in der Hocke vor der Duschkabine saß. "Hier steht mein Bett und hier ist mein Zuhause."

Meine Atmung beruhigte sich langsam. Ich blinzelte ein paar mal und versuchte dann zu lächeln.
"Ich dachte das du weg gegangen bist." flüsterte ich leise.
Meine Augen musterten ihn und er sah aus wie immer.
Vorsichtig nickte ich und zog meine Beine an die Brust.
"Ja..." hauchte ich.
Hier war sein Zuhause, unser Zuhause.

Er schüttelte den Kopf und sah sie zugleich entschuldigend an.
"Ich musste nur etwas laufen, etwas sehr viel laufen. Das ist bis jetzt das einzige das mir hilft wieder ich selbst zu werden, das mir auch zeigt das ich Herr meiner selbst bin und zu nichts mehr gezwungen werden kann.", versuchte er sich zu erklären, war sich aber nicht sicher ob ihm das so recht gelingen würde. "Es tut mir leid, ich wollte nichts falsch machen. Aber noch viel weniger wollte ich dir weh tun. Und im Gegensatz zu dir, vertrau ich mir nicht immer."
Er hob seine Hand und klopfte leicht an die Glastür, dabei erschien ein seichtes Lächeln auf seinen Lippen.
"Willst du da nicht raus kommen? Oder muss ich reinkommen?"

Ich lauschte ihm und war mir nicht sicher ob meine Stimme funktionierte also nickte ich nur.
Was er sagte verstand ich aber mein Kopf willte noch nicht ganz.
"Ich weiß das du mir nie weh tun konntest." sagte ich mit rauer Stimme.
Er würde mit der Zeit lernen das Selbstvertrauen ungemein helfen konnte.
Als er anklopfte blinzelte ich verwirrt.
Auf seine Worte wusste ich beim besten Willen nichts zu Antworten.
Weshalb ich mit den Achseln zuckte. Ich wollte seine Nähe aber ich wusste nicht ob jetzt schon gut war.

"Da Weist du mehr als ich.", sagte er leise, nicht sicher ob sie das über das plätschernde Wasser hinaus gehört hatte. Aber spielte dies auch keine Rolle, denn er Verstand das sie ihm vertraute und das sie sich nicht davon überzeugen lassen würde, es besser weniger zu tun, da es gesünder für sie wäre.
Das sie aber ansonsten nichts weiter sagte, auf seine Frage hin sogar nur mit den Schultern zuckte, ließ ihn schwer ausatmen. Entweder hatte er großen Mist gebaut und sie wollte ihn nicht bei sich haben oder sie hatte etwas von ihrer Selbstsicherheit eingebüßt. Was bei ihr zutraf würde er gleich erfahren.
Er stand auf und kam ohne sich auszuziehen zu ihr unter die Dusche. Mitten unter dem Wasserstrahl ging er vor ihr in die Hocke und sah sie einfach nur an, nicht wissend was er sagen sollte.

Langsam schüttelte ich den Kopf.
Ich blickte zu ihm und schaute verwirrt.
"Du wirst ganz nass." murmelte ich als er in voller Montur zu mir rein kam.
Ich streckte meine Hand aus und streichelt seine Wange. "Geh nicht mehr weg, das bricht mir das Herz." flüsterte ich leise.
Ich wischte mir die Tränen weg und lächelte leicht.

Er zuckte nur gleichgültig mit den Schulter, was interessierten ihn die Klamotten? Die konnten schließlich wieder trocknen und gehörten wohl eh gewaschen.
Als sie ihre Hand nach ihm ausstreckte, kam er ihr leicht entgegen, damit sie Verstand das alles gut war. Sicher, sie hatte ein paar Vertrauenspunkte eingebüßt, aber das hieß nicht, das sich Grundlegend etwas zwischen ohne geändert hatte. Er war ihr nach wie vor sehr angetan, ansonsten wäre er niemals zurück gekommen.
"Ich kann dir das leider nicht versprechen, also eigentlich doch. Denn ich werde nicht weggehen und nicht wieder kommen. Aber es kann immer wieder sein das ich laufen muss und dafür werde ich gehen müssen, da hilft alles nichts..", er strich ihr seinerseits zärtlich über die Wangen, um ihre Tränen zu trocknen. " Kannst du dafür Verständnis aufbringen?"

Ich schloss einen Moment lang die Augen und streichelte seine Wange.
"Ich liebe dich." flüsterte ich leise.
Ich rutschte ein Stück auf ihn zu und schmiegte mich an ihn.
Seinen Worten lauschte ich und nickte leicht.
"Ja ich verstehe das, ich hab einfach Angst das du nicht mehr wieder kommst." sagte ich leise.
Das würde ich nicht aushalten, er war nun ein Teil meines Lebens.

Obwohl er die drei Worte noch nicht richtig zu deuten wusste, um ihnen die Bedeutung zukommen zu lassen, die sie verdienten, spürte er das sie ihm wichtig sein sollten und so schenkte er ihr ein leichtes Lächeln.
Seine Arme um sie legend, sah er für einen Moment auf sie herab, bevor er sie gänzlich in seine Arme barg und sein Kinn auf ihren Kopf auflegte.
"Du wirst mir da in Zukunft einfach vertrauen müssen. Oder im Wald jene Orte aufsuchen, an denen wir beide schon gewesen sind, irgendwann tauche ich dort auf. Aber ich verschwinde nicht so schnell, du bist das einzig gute in meinem Leben."