***

Während er mein Bad unter die Lupe nahm zog ich auch meine Unterwäsche aus und betrat die Dusche.
Ich drehte das Wasser auf und wartete bis es die richtige Temperatur erreicht hatte ehe ich mich unter den Wasserstrahl stelle und aufseufzte.
Meine Haut erwärmte sich langsam und ich entspannte. Meinen Kopf gen Wasser gereckt bekam ich nicht mit wie er meinen Vorleger bearbeitete.
Ich seufzte mich ein und summte vor mich hin.

Völlig entspannt blieb er auf dem Rücken liegen und hechelte vor Aufregung vor sich hin. Das Minks derzeit nackt unter der Dusche stand, hatte er mitbekommen und wusste sie somit auch erstmal verpackt, denn von dort drinen konnte sie nicht viel ausrichten. Das sie sich teleportieren konnte, vergaß er mal wieder gänzlich.
Mit einer Hinterpfote zuckend, fiel sein Blick auf etwas das er überhaupt nicht kannte. Langsam drehte er sich auf den Bauch, erhob sich und schlich ganz vorsichtig auf das monströse Möbelstück zu. Er hätte sich niemals in seinen wildesten Fantasien ausmalen können, das sich jemand ein Möbelstück ins Badezimmer stellte. Aber er hatte sich auch nicht ausmalen können, das ein Badezimmer so ausehen und riechen konnte.
Mit den Vorderpfoten auf den Wannenrand springend, sah er in die Vertiefung dahinter und konnte Wasser riechen.
"Minks?", wandelte er sich in seine menschliche Gestalt. "Was ist das hier?"
Fragend sah er zu ihr, dabei war es für ihn nicht von Belang das sie nackt war. Er hatte zwar noch nie eine nackte Frau gesehen, aber er wurde gerade so mit Reizen überflutet, dass er das gänzlich ausblendete.

Ich wusch mir gerade die Haare aus als ich eine Stimme vernahm und inne hielt bis mir einfiehl das der Wolf auch nur ein Kerl war.
Ich streckte meinen Kopf aus der Dusche und sah ihn an.
Mein Blick glitt zu der Wanne und dann wieder zu ihm. "Das ist eine Badewanne." sagte ich.
Ich griff nach meinem Handtuch und schlang es um meinen Körper, dann trat ich aus der Dusche und stellte mich neben ihn.
"Da wird Wasser eingelassen und dann setzt man sich rein und badet." meinte ich und sah ihn an. "Willst du?" fragte ich ihn.

Da sie sich nicht schüchtern oder verklemmt zeigte, nahm er es weiterhin für völlig normal auf, dass sie nichts an hatte. Man hatte ihm das Schamgefühl nicht gelehrt, da sie ihn ohne dieses gebraucht hatten. Und so verfolgte er ihr Tun mit einer gewissen Neugierde, aber ohne ihr das Gefühl zu geben ein Objekt der Begierde zu sein.
Aufmerksam lauschte er ihren Worten, nickte sogar ab und an, blieb aber vor der Wanne in der Hocke sitzen und sah in diese hinein, seine Unterarme am Rand aufgelegt.
"Warum sollte ich das wollen?", sah er etwas iritiert zu ihr auf. "Und warum baden? Man kann gar nicht schwimmen."

Ich nahm seinen Blick wahr aber ich hatte dank meines Berufs gelernt damit umzugehen.
Dann sah ich auf ihn runter und lächelte.
"Vielleicht möchtest du dich ja waschen?" fragte ich und legte den Kopf schräg.
Leicht lachte ich auf und setzte mich auf den Wannenrand.
"Nun, man muss nicht schwimmen um zu baden. In einer Wanne liegt man und entspannt sich und wäscht sich auch. Das Wasser ist warm und man kann mit ein paar Kleinigkeiten einen netten Abend darin verbringen." sagte ich.
Ich überlegte und dachte daran das ich wirklich mal wieder baden könnte.

Versteht absolut nicht was an dem hier lustig war, weil sie auflachte, aber seine Neugierde überstieg seinen Gram darüber und so sah er über ihr Lachen hinweg. Vor allem da es ihm gefiel und er wollte nicht, das es ihm gefiel.
"Das ergibt überhaupt keinen Sinn.", schüttelte er den Kopf und sah in die Wanne, legte dabei sein Kinn auf seine Arme. Warum sollte man sich da reinsetzen, noch dazu wenn Wasser drin war? Zum Waschen schien es ihm reichlich ungeeignet, auch wenn man bedachte das man da schließlich in seinem eigenem Dreck saß. Und das man einen netten Abend darin verbringen konnt wagte er zu bezweifeln, es sah hart und unbequem aus.
Wahrscheinlicher war, das Minks ihn gerade aufzog, obwohl das auch nicht sein konnte, denn dazu müsste sie ihn anlügen, was sie definitiv nicht tat.

Ich lächelte ihn weiterhin an und beugte mich vor und machte das Wasser in der Wanne an.
"Muss den immer alles Sinn machen? Kannst du deinen Kopf nicht auch mal ausschalten?" fragte ich und tippte ihm sacht an die Stirn.
Ich stand auf und ließ ihn mit der Wanne alleine um mich abzutrocknen und fertig zu machen.
Das Handtuch fiehl und ich schnappte mir meine Creme und cremte mich ein. Dabei summte ich wieder vor mich hin und wiegte mich hin und her.
Ich widmete mich meinen Haaren und bürstete sie ordentlich ehe ich den Föhn einsteckte und mir die Haare trocken föhnte.

Er knurrte warnend, als sie ihm gegen die Stirn tippte und ihn damit berührte. Aber er zuckte nicht weg oder brachte sich auf Abstand, im Gegenteil, er blieb einfach sitzen und sah dem Wasser zu. Und selbst dabei konnte er seinen Kopf nicht einfach ausschalten, es ging einfach nicht, denn wenn er nicht stets hellwach war, würden sie ihn bekommen und das durfte er nicht zu lassen. Ein Fehler und sie kämen ihm wieder auf die Spur, was sein Verderben bedeuten würde.
Ein Geruch stieg ihm in die Nase, einer den er kannte, aber noch nie so intensiev gerochen hatte, denn es war Minks ihrer oder zumindest ein Teil von ihrem Geruch. Und so hob er den Kopf an und sah das sie etwas aus einer Flasche auf ihrem Körper verteilte. Das musste wohl so etwas ähnliches wie Seife sein, die er ja kannte. Nur dieses Art davon wusch man sich nicht wieder ab. Noch etwas das keinen Sinn ergab, aber diesmal fragte er nicht nach. Statt dessen beobachtete er sie nun weiter und mit einmal begann sein Herz wie wild zu schlagen, denn sie hielt etwas in der Hand das einer Waffe sehr ähnlich sah und die vermochten ihm Schmerzen zuzufügen. Tausend Gedanken schossen durch seinen Kopf, aber einer wiederholte sich ständig, er hätte ihr nicht vertrauen sollen. Und mit einmal erfüllte ein Ohrenbetäubender Lärm das Zimmer.
Aus einem Reflex heraus wandelte er sich und schlitterte aus dem Badezimmer hinaus in den Gang, wo er weiter zur Küche rannte. Dort wollte er die Tür zum Garten aufschieben, doch anstatt seine Nase in den Spalt zu stecken, rutschte er gegen die Tür und sperrte sich selbst ein.
Panisch sah er zur Tür die in den Gang führte und wartete darauf das Minks mit ihrer Waffe kommen würde, um ihn zu erledigen.

Über den Lärm des Föhns bekam ich nicht mit wie er aus dem Bad verschwand und sah mich verwirrt um als ich fertig war.
"Kleiner Engel?" fragte ich verwirrt und blickte aus dem Bad in den Flur. Ich zuckte mit den Schultern und widmete mich weiter meinem Körper, ich zog mich gemütlich an und band meine Haare hoch.
Dann tapste ich Barfuß ins Schlafzimmer und machte das Bett. Ließ ein wenig frische Luft rein und begab mich dann wieder richtung Küche.
Ich summte vor mich hin und betrat die Küche.
Mein Blick landete auf ihm und ich blieb stehen. Mein Blick glitt durch den Raum und ich erwartete irendwen aber die Küche war außer uns beiden leer.
"Was ist?" fragte ich leise.

Der Lärm verstummte und nichts weiter war geschehen oder geschah jetzt. Er hörte wie sie etwas sagte, das er schon ein paar mal von ihr vernommen hatte, dann hantierte sie noch ein wenig im Badezimmer herum, bevor sie im Schlafzimmer verschwand. Und es geschah immer noch nichts.
War das nur ein Spiel von ihr, wollte sie ihn mürbe machen, bis er sich wieder entspannte, um sich dann über ihn her zu machen oder war da einfach nichts?
Minks kam in die Küche und gab sich gänzlich unschuldig. Er sah sie vorwurfsvoll an, stand auf und schlich sich geduckt, sie nicht aus dem Blick lassend, aus der Küche raus, zurück ins Badezimmer, dabei grollte er leise vor sich hin. Er suchte nach dem merkwürdigen Objekt, das äußerst laut war und noch immer in seinen Ohren nach klang. Er fand es schließlich, in dem er dem leicht verbranntem Geruch folgte. Aber außer das es heiß war und fürchterlich stank, konnte er keinen der ihm vertrautem Gerüche daran ausmachen. Und doch, er beschloß dieses Ding nicht zu mögen.
Beleidigt zog er sich auf dem Badteppich zurück, der zwar von Minks Füßen noch leicht feucht war, was ihn aber nicht interessierte.

Ich konnte ihm nicht ganz folgen und er verschwand wieder. Ich sah ihm nach und seufzte dann auf.
Dann machte ich mich daran die Küche aufzuräumen und kochte nebenbei. Ich brauchte eine Weile und tapste am Ende mit zwei vollen Tellern durch den Flur und suchte nach ihm, in der Badezimmertür blieb ich stehen. "Ich hab Essen für uns." sagte ich und trat ein, stellte den Teller neben ihn und setzte mich neben die Tür mit dem Rücken an die Wand gelehnt.
Dann begann ich zu essen und schwieg, was auch immer ich wieder getan hatte das ihn verstört hatte es tat mir leid und ich hoffte das er mir verzeiht.

Er sah zu ihr auf, roch das Essen und blieb letztendlich doch erstmal liegen. Er war verwirrt und obwohl er langsam anfing diese vier Wände nicht mehr als Gefängnis, sondern einen relativ sicheren Ort zu betrachten, bezweifelte er das er in dieser Welt überleben konnte. Es war so viel Neu für ihn und zu neunzig Prozent lief er wie ein aufgeschrecktes Huhn durch die Gegend, wie sollte er da zurecht kommen können? Und sich hier verkriechen war wohl auch keine Option, denn dies hier gehörte Minks und sie hatte ihr eigenes Leben und er wollte schließlich nichts mit ihr zu tun haben.
Er würde diese Mahlzeit noch zu sich nehmen, da sie sich die Mühe gemacht hatte... nein, weil es schade um das Essen wäre, korregierte er sich in Gedanken schnell selbst, und dann würde er wieder gehen. Entweder würde er vor Angst verrückt werden und wieder in ihre Hände fallen oder bei dem Versuch zu überleben drauf gehen, was nicht so leicht sein würde, da zu sterben keine leichte Sache war.
So wandelte er sich, setzte sich in Schneidersitz und begann zu essen.

Ich aß weiterhin schweigend und sah irgendwann zu ihm auf.
"Es tut mir leid, was auch immer ich gemacht habe das du Angst hattest, es tut mir aufrichitg leid." meinte ich.
Ich stellte den Teller ab und zog die Beine an die Brust und sah ihn an.
Er war fazinierend und ich mochte seine Gegenwart auch wenn er meine anscheinend nicht sehr mochte was ich sehr schade fand.
"Magst du mich etwa nicht?" fragte ich leise und blickte ihn wieder direkt an. Es interessierte mich warum er mir keine meiner Fragen bisher beantwortet hatte und was mich noch viel mehr wurmte war das ich seinen Namen nicht kannte.

Er ignorierte ihre Entschuldigung, nicht weil er sie nicht annahm, sondern weil sie nicht wissen sollte, das er sie annahm, obwohl sie im Grunde überhaupt nichts dafür konnte. Schließlich war er der Idiot der vor Gott und Welt angst hatte und sie schien sich einfach nur natürlich zu bewegen, zumindest so natürlich wie es ein Leben in Freiheit sein konnte. Aber laut würde er das niemals aussprechen, nein, er versuchte sogar sich diese Gedanken zu verbieten. Er wollte und durfte niemanden mehr vertrauen, denn letztendlich wollten sie alles etwas von ihm oder durch ihn. So war es schon immer und so würde es auch immer bleiben, darin war er sich sicher.
Daher war es ihm auch nicht möglich die Frage von ihr zu beantworten. Denn er wollte ihr nicht sagen das er sie mochte, wobei er nicht so recht verstand warum dem so war. Auch wollte er nicht das er selbst hörte, dass er dies zugab. Es nervte ihn bereits das er diesen Gedanken immer wieder im Kopf hatte, da brauchte er ihn nicht auch noch in den Mund zu nehmen.
Den Kopf schüttelnd, zuckte er zu gleich mit den Schultern und nickte einmal. Starrte weiterhin auf seinen sich nur langsam leerenden Teller.