Ich merkte das er endlich wieder entspannter wurde und es griff auch auf mich über.
Mein Puls ging wieder runter und ich streichelte ihn sacht hinter dem Ohr.
"Besser?" fragte ich leise und lächelte ihn sacht an.
Ich holte tief Luft und lehnte mich weiter zurück und schloss ein wenig die Augen.
Meine Finger kraulten ihn weiter und ich entspannte mich nach und nach wieder.

Ruhe, kein Ton zerriß diese Stille, wenn man von ihrem Herzschlag einmal absah, doch dieser war so seicht, dass er diesen kaum wahr nahm und sich dessen auf der anderen Seite nicht stärker bewusst sein konnte. Er schloß die Augen, spürte die Nähe zu ihr, so wie ihre zärtlichen Berührungen.
Minks selbst lag dabei vollkommen ruhig unter ihm, schloß entspannt ihre Augen und schien es dabei völlig zu ignorieren, dass er in diesen Moment nur einmal zubeißen musste und ihr Leben wäre vorbei. Doch das war keine Ignoranz, sondern blindes Vertrauen das sie ihm entgegen brachte.
Er spürte die Wandlung hoch kommen, bewegte sich gerade noch so, dass er auf allen Vieren über ihr war und sie dabei kaum berührte. Doch anstatt sich zurück zu ziehen, lehnte er sich nach vorne und legte seine Lippen auf die ihren, wo er sie für einige Herzschläge verweilen ließ.
"Du tust mir gut.", raunte er leise an diesen, bevor er sich nun doch zurück zog und aus der Wanne stieg. Er schnappte sich sogleich ein Handtuch und trocknete sich ab, bevor er es sich um die Hüfte wickelte.

Ich öffnete überrascht die Augen als er auf einmal über mir kniete. Ich wollte gerade auf den Mund auf machen und was sagten als ich seine Lippen auf meinen spürte und seufzte leise und erwiederte sacht.
Ich wurde rot und lächelte ihn an. "Wirklich?"
Mein Blick folgte ihm und ich stand ebenfalls auf und lies das Wasser aus der Wanne und nahm mir ein Handtuch und rieb leicht meine Haut trocken. Dann drückte ich es an meine Brust und sah zu ihm rüber.
"Wie geht es dir?" fragte ich leise.

Er schüttelte den Kopf, zuckte mit den Schultern und machte zugleich eine wegwerfende Handbewegung. Sie brauchte sich um ihn keine Gedanken zu machen. Diese Anfälle waren für ihn normal, nur seit er merkte das er sie ein jedes mal damit verletzte, setzten sie ihm im nachhinein etwas zu, denn er wollte ihr nicht weh tun.
"Minks ich... es tut mir leid, ehrlich. Ich will dir nicht weh tun und doch schein ich das immer wieder aufs Neue zu tun."
Schwer ausatmend fuhr er sich durch die Haare, was diese wild von seinem Kopf abstehen ließ und setzte sich schließlich auf die Toilette.
"Das alles würde nicht passieren, wenn ich dir von mir erzählen könnte. Es würde sich so vieles erklären, so dass du es leichter mit mir hättest. Aber irgendwie wollen die Worte nicht über meine Lippen kommen, doch dabei würde ich dir gern alles erzählen oder zumindest einen Teil.", ein weiteres Kopfschütteln. "Aber ich kann nicht... ich weis auch nicht."

Ich trat hinter ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. "Nicht, mach dir nichts draus. Ich lerne genauso von dir wie du von mir." sagte ich und küsste seine Schulter sacht.
Ich sah ihn an und legte den Kopf schief und hörte seinen Worten zu.
Dann trat ihn vor ihn und nahm sein Gesicht in meine Hände. "Ich würde so gerne so viel von dir wissen aber wenn du es mir nicht erzählen kannst dann ist das so. Du bist mir nichts schuldig und ich möchte das du dich mir öffnest wenn du dafür bereit bist und nicht weil du dich genötigt fühlst." sagte ich.
"Wenn es dir leichter fällt dann schreib es auf." sagte ich und küsste ihn auf die Stirn.

Er wollte den Blick von ihr abwenden, doch sie hielt sein Gesicht fest zwischen ihren Händen und ließ ihn nicht entkommen, so dass er weiterhin bei ihr blieb, anstatt sich zu verkriechen, wie er es sonst immer tat.
"Nein, wenn ich es dir nicht sagen kann, dann will ich es auch nicht schreiben. Denn ich weis das du viele Fragen haben wirst und kaum das ich eine beantworte, werden neue aufgeworfen. Ich müsste also mit dir reden oder wir würden uns nur noch schriftlich unterhalten.", schüttelte er entschlossen den Kopf, denn er wollte es ihr wirklich erzählen, nicht nur damit sie es direkt von ihm hörte, sondern auch um es von seiner Seele zu bekommen, auf der dies alles schwer lastete.
Mit einmal wurde seine Atmung tiefer und schneller, er merkte wie sein Körper das gribbeln anfing, weil er kurz davor stand zu hyberventilieren, doch anstatt umzukippen, hob er erneut die Stimme.
"Keine Frage. Ich bin ein künstlich erschaffener Lykanthrop. Ein gelungenes Experiment. Und ich bin geflohen."

Ich verstand was er meinte und nickte deshalb einfach.
"Okey, ich möchte dich auch nicht zwingen, das liegt mir noch viel ferner als alles andere." sagte ich leise.
Ich beobachtete ihn und bemerkte die veränderung sofort. "Hey, alles gut.." fing ich an und stockte dann als er zu reden begann.
"Was?" fragte ich verwirrt und blinzelte ein paar mal.
Er war ein Lykan was? "Ein Experiment? Was hat man dir angetan?" flüsterte ich geschockt und meine Augen füllten sich mit Tränen. Es ging mir nicht in den Kopf wie man jemanden als Experiment missbrauchen konnte.

Zum ersten mal verstand er das sie nicht wegen ihm Tränen in den Augen hatte, sondern wegen dem was ihm widerfahren war, denn er konnte ihr Mitleid und den Schock darüber fühlen. Und mit einmal konnte er nicht einfach da sitzen. Er hatte ihr gerade einen Brocken hingeworfen, dabei ging es noch um keine Details, doch es war ein Detail das ihr wohl nun so einiges erklären sollte, wenn auch bei weiten nicht alles. Und so stand er langsam auf, suchte sich seine Hose und das Shirt und zog sich beides an, worauf er sich sofort ein wenig wohler fühlte, denn er trug Dinge an seinem Leib, die ihm gehörten und die sie ihm gegeben hatte.
"Vieles.", raunte er schließlich leise, ohne sie dabei anzusehen.

Schnell wischte ich die Tränen weg und sah ihm zu wie er sich anzog und ich wusste nicht was ich tun sollte.
Meine Lippe zitterte und ich holte tief Luft. "G-gehst du?" fragte ich leise und schluckte.
Langsam trat ich auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus.
"Wenn ich was falsch gemacht hab sag es mir, ich ich will nicht das du gehst." sagte ich leise.
Ich begann zu zittern und klammerte mich an mein Handtuch und stand unsicher hinter ihm mit mir selbst ringend ihn nicht zu umarmen und damit Gefahr zu laufen das er verschwand.

Er hörte zwar ihre Worte, verstand sie auch, doch der Sinn von ihnen blieb ihm verborgen.
Sichtlich verwirrt drehte er sich zu ihr um und sah sie verunsichert an. Er schluckte hart und ein neuer Panikschub kündigte sich bei ihm an.
"Gehen? Wohin?", fragte er nach und suchte in ihrem Blick etwas abweisendes. "Ist das hier nicht mehr länger mein Zuhause?"
Seine Brust begann von neuem sich kräfter zu heben und zu senken. Er wollte hier nicht weg, er begann sich langsam wohl zu fühlen, aber vor allem wollte er Minks nicht verlassen. Doch wenn sie ihn nun nicht mehr länger bei sich haben wollte, da er eben künstlich und verdorben und noch dazu auf der Flucht war, dann hatte er dies zu akzeptieren.

Ich schüttelte den Kopf hektisch und warf mich in seine Arme.
"Geh nicht!" schluchzte ich und klammerte mich an ihn. "Das wird immer dein Zuhause sein und ich weiß nicht was ich machen würde wenn du nicht mehr hier bist." weinte ich leise.
Ich drückte mein Gesicht in seine Brust und erzitterte unter meinen Schluchzern immer wieder.
Das war zu viel für mich, ich wollte das er blieb und ich hatte Angst das er nicht mehr bei mir bleiben wollte.
Langsam hob ich meinen Kopf. "Wenn du gehst bricht meine kleine Welt zusammen, ich liebe dich doch, ich meine wenn ich alleine hier bin dann fühle ich mich verlassen und mein Herz tut weh und ich habe Angst das ich irgendwann sterbe und es niemand aufällt." schniefte ich leise.

Verwundert sah er auf ihren braunen Schopf hinab und spürte ihre Tränen heiss auf seiner Haut. Und er verstand die Welt nicht mehr. Warum weinte sie, wenn sie nicht wollte das er ging? Er hatte nicht vor von hier zu verschwinden, nicht wenn sie das nicht wollte. Und sie schien das auch verstanden zu haben, aber warum weinte sie?
Verwirrt und ein wenig unschlüssig darüber was er nun tun sollte, legte er einen Arm um sie herum, so wie sie es ihm vorhin gezeigt hatte.
Die Worte die sie an ihn richtete erschlossen sich ihm noch nicht so ganz, aber er konnte spüren das sie Schwerwiegend waren.
"Minks ich habe wirklich nicht vor irgendwo hin zu gehen. Du hast gesagt das ich hier zu Hause bin und wenn ich das ein oder andere beachte, so dass ich weiterhin unauffällig bleibe, dann brauche ich nicht fort zu gehen. Und hör auf vom Tod zu sprechen, du stirbst nicht und schon gar nicht wenn ich da bin. Verstanden?"
Seine Panik legte sich, denn sie warf ihn nicht raus. Das war alles was für ihn zählte in diesem Moment, obwohl ihr Geständnis ihn zu lieben wohl das grössere Ereignis war, aber das war noch etwas das er nicht verstand.

Ich atmete stockend durch das weinen und drückte mich weiter an ihn. Das er mich nicht weg stieß war schön und langsam beruhigte ich mich wurde aber immer wieder durch schluchtzer geschüttelt. Vorsichtig hob ich meinen Kopf und blickte ihn an.
Seine Worte kamen zwar an aber ich war noch zu aufgelöst. "Bitte verlass mich nicht..." flüsterte ich leise.
Ich wischte mir die Tränen weg und holte tief Luft.
Dann legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und schwieg, die vielen Gefühle hatten mich mitgenommen und ich war erschöpft.
"Nicht gehen...." hauchte ich und spürte meine Augen immer wieder zufallen ehe ich eindöste.

Sie verwirrte ihn gerade ein wenig, denn er hatte doch gesagt das er nicht gehen würde, zumindest so lange nicht wie er nicht musste. Und doch beruhigte sie sich nur sehr langsam und bat ihn dabei immer wieder bei ihr zu bleiben.
Das mit der Liebe schien äußerst kompliziert zu sein, stellte er in Gedanken fest und blieb einfach nur stehen, damit sie nicht das Gefühl beschlich er wollte doch gehen. Doch als sie im Stehen eindöste, sah er etwas hilflos auf sie hinab. Zunächst wusste er nicht so genau was er tun sollte, aber auch wenn er so gesehen ein wenig Zurückgeblieben war, er war kein völliger Idiot. Vorsichtig hob er sie sich auf die Arme und er stellte erstaunt fest wie leicht sie doch war, als wäre an ihr überhaupt nichts dran. Dabei besaß ihr Körper jede Rundung die er brauchte, um weiblich und wunderschön zu sein.
Er trug sie ins Schlafzimmer, wo er sie langsam und sachte auf ihr Bett legte. Die Decke sorgfälltig über ihren nackten Leib ausbreitend, ging er selbst rasch ins Wohnzimmer wo er sich eines der ihr angebotenen Bücher holte. Er zog wahrlos eines aus ihrer Ansammlung heraus und kehrte schließlich zu ihr zurück, damit sie gleich wusste das er nicht gegangen war, wenn sie wieder aufwachte. Es gab nichts schlimmers als in einer völlig ausgeahteten Situation einzuschlafen und mit dem selben Gefühl wieder aufzuwachen. Er kannte das und wusste wie schlimm das sein konnte. Also machte er sich das kleine Licht auf den Nachtkästchen an und ließ sich neben dem Bett, an das er sich lehnte, auf dem Boden sinken und begann zu lesen.


<<<<< Schlafzimmer

Ich nickte und schnappte mir ein Handtuch und ging zu Dusche.
Das Wasser brauchte einen Moment bis es warm war und ich blickte nochmal zu ihm. "Du kannst auch ins Schlafzimmer gehen wenn du willst." sagte ich und wurde rot bei dem Gedanken der mir kam, nicht da sich ihn nicht bei mir haben wollte aber mein Körper meldete sich und mir wurde klar das ich nicht mehr alleine duschen konnte ohne das er alles hörte.
Ich stieg in die Dusche und drehte das Wasser so heiß wie ich ertragen konnte und es bildete sich langsam Wasserdampf der die ganze Dusche füllte und es ihm unmöglich machte hineinzusehen, zumindest hoffte ich das.
Wie immer wusch ich mich und lehnte dann meinen Kopf an die kühle Wand, mir kam wieder dieser schöne Gedanke und ich schloss die Augen und blendete alles aus.
Wie von alleine wanderte meine Hand über meine Haut und zwischen meine Beine, ich biss mir auf die Lippe und mein Puls schoss in die Höhe bemüht kein Ton von mir zu geben schluckte ich alles runter und stöhnte lautlos.