Er öffnete seinen Fang und ließ den Hund am Leben. Ja, er war zu einem gewissen Grad animalisch, aber er war immer er selbst und niemals nur einfach ein Tier, er war ein Lykanthrop und stets Herr seiner Sinne. Dies durfte sich niemals ändern oder er würde Chaos über jeden Ort bringen, an dem er sich aufhielt.
Er schnappte noch einmal nach dem Hinterlauf des Hundes, als diese sich aufrappelte und davon lief, doch ließ er nur hörbar seine Zähne aufeinander schlagen, was ausreichte, um den Rüden ein wenig schneller rennen zu lassen.
Er bedachte Minks mit einem demonstrativen Schnauben, denn solange er in der Nähe war, würde es keinen anderen bei ihr geben und besser sie verstand das jetzt gleich, bevor es Leben kostete.
Seinen Vorderlauf ein wenig anhebend, da die Heilung erst dabei war langsam einzusetzen, blieb er hinter dem Zaun stehen und trotz seines dreibeinigen Stand, wies er Stolz, Kraft und Anmut auf. Denn trotz seiner Vergangenheit, er war kein gebrochener Wolf.

Ich rollte auf dem Boden rum und hechelte laut.
Mein Schwanz wischte über den Boden und ich gab immer wieder leise Geräusche von mir.
Dann rollte ich auf den Bauch zurück und robbte hin und her.
Leise winselte ich und streckte meine Schnauze wieder durch den Zaun.
Ich scharrte wieder mit den Pfoten und wackelte mit meinem Hintern.

Er roch genau, warum der schwarze Hund so auf seine Fähe reagiert hatte. Und er verstand so langsam was mit ihr da vor sich ging, aber auch wenn sie nun nicht mehr gänzlich menschlich war, durfte sie sich nicht dieser animalischen Seite hingeben, denn verlor sie sich und wurde zu etwas das sich im Laufe der Zeit zu den heutigen Werwölfen entwickelt hatte.
Es war nicht immer leicht, er selbst konnte gerade ein Lied davon singen, denn er spürte wie sein Körper von allein auf sie reagierte. Er bemerkte diesen Drang ihr umbedingt nahe sein zu wollen und das so nah, wie er ihr bisher noch nicht gekommen war. Und so war er ganz froh darüber, das ihm sein langsam heilender Vorderlauf erstmal auf diese Seite des Zauns verbannte.

Ich winselte und rollte auf dem Boden rum und versuchte seine volle Aufmerksamkeit zu bekommen.
Dabei rieb ich mich immer wieder am Zaun und scharrte im Gras.
Ich könnte machen was ich wollte, mir war jetzt schon klar das er sich verschanzen würde.
Kurz robbte ich hin und her und drehte ihm dann meinen Hintern zu.
Damit wackelte ich und tänzelte hin und her was das Zeug hielt.

Vorsichtig setzte er seine Pfote am Boden auf, belastete es Stück für Stück immer mehr und schleckte sich schließlich das Blut aus dem Fell. Damit war der Biss vergessen, würden ihm nicht einmal Narben zurück bleiben. Was auch sein Glück war, denn anderenfalls wäre er von diesen übersäht.
Aus dem Stand sprang er über den Zaun hinweg, rieb mit seiner Flanke an der ihren entlang und steckte kurz seine Nase in ihr Nackenfell. Doch anstatt einfach weiter zu gehen, wie er es bisher immer getan hatte, legte er in einer dominanten Geste seinen Kopf auf ihren Nacken. Nicht das er vor hatte sie zu unterdrücken, aber sie sollte verstehen wer hier der Rüde war, zu dem sie gehörte.

Das er zu mir rüber kam ließ mich hektisch werden und ich fiepten und winselte aufgeregt.
Ich rieb mich an ihm und ließ mich zu Boden sinken.
Dann rollte ich auf den Rücken und ich zappelte mit den Beinen und dem Hintern.
Laut hechelte ich und meine Zunge schoss immer wieder hervor und leckte mir über die Nase.
Immer wieder schnaufte ich und stupste ihn mit meinen Pfoten an.
Das war ja kaum zu glauben aber ich war total scharf auf ihn.

Sie war total hiebelig und aufgedreht, etwas das ihn nervös werden ließ. Doch zugleich schlug ihm das Herz kräftig bis zum Hals, seine Sinnen waren bis aufs Äußerste gereizt und obwohl er dies nicht wollte, wedelte er leicht mit seinem Schwanz. Diesn hätte er lieber eingezogen, um zu verbergen wie sein Körper reagierte. Und als wäre dies nicht bereits genug, steckte er immer wieder kurz seine Nase in ihr Fell und inhalierte ausschließlich ihren verführerischen Duft.
Aber dann schüttelte er sich, stieg über sie hinweg und trotete langsam auf die Terrasse zu.

Ich reagierte sofort auf ihn und streckte ihm meinen Bauch hin und hechelte laut.
Als er dann allerdings weg ging, jaulte ich laut auf und hetzte ihm hinter her.
Ich sprang ihn von der Seite an und rollte mich sofort wieder auf den Boden auf den Rücken und bot ihm meinen Bauch da.
Robbenderweise rutschte ich über den Boden und stand dann wieder auf.
Es machte endlich klick im Kopf und ich wandelte mich, wie von der Tarantel gestochen rannte ich rein und verschwand im Badezimmer.
Hinter mir schloss ich die Tür und rutschte an dieser runter, mein Herz schlug heftig und das war mir unsagbar peinlich.
Doch weiterhin konnte ich spüren das ich am glühen war und jeden sofort besteigen würde wenn er es mir erlauben würde.

Je öfter sie sich auf den Rücken legte und ihm damit nicht nur ihren Bauch präsentierte, sondern auch ihren mit hormonen geschwengerten Geruch stärker aufkommen ließ, brachte in ihm die Begierde immer stärker zum Vorschein.
Er steckte vermehrt seine Nase in ihr Fell, schleckte über dieses, worauf er sie nun auch zu schmecken bekam und mit einmal rannte sie auf ihren zwei Beinen auf und davon.
Völlig verwirrt stand er da, wusste kurz nichts mit sich anzufangen und folgte ihr schließlich. Die Küchentür schließend, trotete er vor die verschlossene Badezimmertür. Er witterte am Türspalt entlang, bevor er sich direkt vor die Tür legte und sich erneut in Geduld übte.

Im Garten sah ich ihm zu und runzelte die Stirn.
Gerade war ich mir nicht sicher ob das eine gute Idee war aber er rief nach mir und ich spürte wie der Wolf unter meiner Haut kratzte und der Drang ihm zu folgen immer größer wurde.
Ich wandelte mich und brauchte einen Moment bis sich alles eingepegelt hatte.
Dann wetzte ich zum Zaun und sprang darüber. Ich schmiegte meinen Kopf an ihn und rieb mich sacht an ihm.
Leise fiepte ich und mein Schwanz wackelte aufgeregt.

Er sah wie sie locker über den Zaun sprang und musste ihr zugestehen, ihre Kräfte schon sehr gut unter Kontrolle zu haben. Sie lernte verdammt schnell und machte ihm Mut und Hoffnung, dass sie auch mit dieser Läufigkeit rasch zu rande kommen würde.
Sie mit einem Fiepen begrüssend, ließ er sie gewähren, genoß die Nähe zu ihr und legte für einen Moment seinen Kopf auf ihrem Rücken ab. Sie roch zwar immer noch äußerst verführerisch, aber in seinem Kopf gab es gerade nur den Drang zu laufen und er wollte nichts anderes nun tun. Er wollte ihr ein klein wenig seine Welt zeigen, dort weiter machen wo sie gestern aufgehört hatten.
Sie aufmunternd anstupsend, lief er schließlich los, immer Richtung Wald.

Ich brummte leise und steckte meine Nase in sein Fell.
Aufgeregt hüpfte ich ein wenig hin und her.
Mit ihm zusammen als Wolf zu laufen war schön und ich genoss es einfach mal zu laufen, richtig zu laufen.
Ich sah auf als er los lief und wetzte ihm hinter her.
Erst schoss ich an ihm vorbei um dann stehen zu bleiben und ihm entgegen zu sehen.
Ich hechelte und freute mich wie verrückt.

----> Waldrand

Ich trabte mit ihm zusammen zum Zaun und sprang darüber. Sofort blieb ich stehen als ich in die Augen meines Nachbarn sah der vor der Hintertür stand und gerade die Hand zum Klopfen erhoben hatte.
Ich konnte sofort riechen das er Angst hatte als er uns sah. Ich duckte mich und begann zu knurren.
Er trat ein Schritt rückwärts und hob die Hände.
Ich schlich einige Schritte auf ihn zu und fletschte die Zähne. Irgendwas in mir sagte mir das ich ihn jagen sollte aber meine menschliche Seite sagte ich sollte das lieber nicht tun.
Ich schreckte auf als er weg rannte und sofort meldete sich mein Jagdinstinkt und ich hetzte ihm hinterher bis er mir die Gartentür vor der Nase zuknallte und ich schlitternd dagegen klatschte.
Laut jaulte ich auf und plumste zu Boden, ich legte eine Pfote über meine Nase und winselte leise.

So schnell konnte er gar nicht reagieren, wie Minks plötzlich umschaltete und ein Verhalten an den Tag legte, das ihm persönlich gar nicht gefiel. Sie hatte ihm gelehrt sich zusammen zu reißen, auch wenn es ihm noch nicht immer gelang, doch das sie sich nun ebenfalls so gehen ließ, das war etwas das ihn erstaunte und leicht verwunderte.
Aber er mischte sich nicht ein, das letzte was der Mann nun brauchte, war zwei tollwütige Hunde die ihn hetzten. Nein, das durfte Minkst dem guten Mann später selbst erklären.
Sie nicht weiter groß beachtend, trotete er auf die Tür zu und nach dem er sicher war, das niemand hersah, wandelte er sich und verschwand in der Wohnung.
Er holte sich ein Glas aus dem Schrank und füllte sich dieses mit O-Saft, er hatte gar nicht bemerkt was für einen Durst er hatte.

Ich blieb einige Minuten liegen und stand dann auf.
Langsam kam ich in die Küche getrottet und sah zu ihm auf. Ich wandelte mich und wankte ein wenig ehe ich mich an der Arbeitsplatte fest halten konnte.
Schnaufend setzte ich mich auf einen Stuhl und rieb mir die Nase. "Kannst du mir auch was geben?" fragte ich leise und sah zu ihm rüber.
Ich legte meinen Kopf auf die kühle Tischplatte und seufzte leise auf.