Als er sich endlich wandelte spürte ich Wie die Last der letzten sechs Wochen einfach von meinen Schultern fiehl.
Ich erwiederte seinen Kuss nur zu gern und schlang meine Arme um ihn, wie sehr hatte ich diesen Mann nur vermisst.
Ich zog ihn an mich und schmiegte meinen Körper an seinen einfach weil ich ihn spüren wollte, die sechs Wochen waren einfach zu lange gewesen und mein Körper schrie förmlich nach Berührung.
Ich war Zuhause bei meinem Mann, meinem Wolf und ich konnte mir nichts schöneres als das vorstellen.
Vorsichtig löste ich den Kuss und sah ihm einfach ins Gesicht. "Sechs Wochen kamen mir wie sechs Jahre vor, ich habe deine Berührungen, deinen Duft, dein Fell, Dich, ich habe dich soo vermisst." sagte ich leise und strich ihm über die Wange.

Sechs Wochen, mehr sollte das nicht gewesen sein? Das war unvorstellbar für ihn, denn für ihn hatte es sich weit aus länger angefühlt, wobei für ihn die Minuten schon zu Stunden geworden waren. Aber jetzt saß sie vor ihm und er konnte es immer noch nicht glauben.
"Ich wollte dich finden. Ehrlich ich habe versucht dich finden. Aber ich hab es nicht geschafft. Die Stadt stinkt so erbärmlich und du bist weg gefahren. Es...", er zuckte mit den Schultern und atmete schwer durch. "Ich hab es nicht gekonnt. So wie ich dich nicht beschützen konnte. Es tut mir leid."
Diese Gedanken waren ihm die letzten Tage andauernd durch den Kopf gespuckt und jetzt endlich konnte er sie aussprechen.

Ich streichelte über seine Wange und nickte leicht.
"Alles gut mein Schatz, ich bin wieder da und es wird wieder alles gut." meinte ich leise und schmiegte mich an ihn.
Ich konnte verstehen wie es ihm ging und ich würde auch nicht mehr gehen. Zumindest nicht freiwillig.
"Ach Rapha, das ich von diesem Baum gestürtzt bin ist nicht deine Schuld. Mach dir keine Sorgen, es wird nicht mehr geschehen, den ich werde nicht mehr auf solche Bäume klettern." murmelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Dann sah ich ihn von unten nach oben an und legte den Kopf schräg. "Hast du abgenommen?" fragte ich und fuhr sein Gesicht nach.

Zu hören das sie da war und nicht wieder gehen würde, war wie Musik in seinen Ohren.
"Ich laß dich nicht mehr gehen. Beim nächsten mal wird man mich nur mit Gewalt von dir weg bekommen oder du bleibst einfach bitte ab jetzt gesund. Und wir schauen das ich normal werde, dann kann mich niemand mehr von dir trennen."
Er neigte sich leicht herab, zog sie zärtlich, aber fest in seine Arme und barg sein Gesicht an ihrem Hals. Er konnte ihre warme, weiche Haut spüren und ihr Geruch war alles was seine Nase in diesen Moment wahr nahm. Für diese Sekunden war seine Welt wieder heil und er vergaß was geschehen war.
"Nein, du bleibst ab jetzt mit beiden Füßen auf dem Boden, denn egal wie reaktionsschnell ich auch sein mag, das scheint meine Fähigkeiten zu übersteigen."
Er setzte sich wieder aufrecht auf und zuckte leicht mit den Schultern.
"Ich weis nicht, hab ich?"
Er achtete nicht auf sein Gewicht, auch hatte es ihn noch nie interessiert, ob er ab- oder zugenommen hatte.

Ich lauschte ihm und seufzte leise.
"Wie könnte ich dich gehen lassen? Ich liebe dich." sagte ich und genoss seine Wärme und schlang meine Arme um seine Taille und hielt mich an ihm fest.
Ich bekam eine Gänsehaut als ich sein Gesicht an meinem Hals spürte und seinen heißen Atmen vernahm.
Kurz lachte ich leicht auf. "Glaub mir nochmal steig ich nicht auf solch einen Baum." murmelte ich.
Ich musterte ihn wieder und nickte dann leicht.
"Ja., ich glaube du hast an Gewischt verloren." meinte ich und fuhr vorsichtig über seine Brust. "Hast du gegessen als ich weg war?" fragte ich und sah ihm ins Gesicht.

Sie hatte recht, es war er gewesen, der sie hatte gehen lassen. Sie hatte sich gestreubt, doch er war gegangen und hatte die Sanis sie mitnehmen lassen. Doch er hatte keine andere Wahl gehabt, noch war er alles andere als ein normaler Kerl der in der Lage war seine Freudin immer und überall hin zu begleiten
"In nächster Zeit meidest du besser alles was dich verletzen könnte.", raunte er leise und schüttelte dann den Kopf. "Ich weis nicht, vielleicht, ich denke schon. Aber ist doch egal ob oder was ich gegessen habe. Du bist wieder da und alles andere interessiert nicht."
Ganz sachte strich er über ihre Wange.

Ich nickte und lächelte ihn an.
"Ich verspreche es dir." sagte ich. "Aber nur wenn du mir versprichst das du was isst!" sagte ich und tastete seine Brust ab.
"Du hast abgenommen und das macht mir Sorgen." sagte ich.
Ich sah mich um und stand dann auf. "Komm wir gehen essen!" sagte ich und hielt ihm meine Hand hin.
Mich wurmte es das er abgenommen hatte und ich wollte das er aß.
"Ich koche was leckeres für uns und dann legen wir uns einfach aufs Sofa und entspannen:" meinte ich und lächelte.

Er sah ein wenig verwirrt zu ihr auf, denn er verstand das Versprechen nicht so recht. Er war eigentlich ein guter Esser, bisher war es eher so das er ihr die Haare noch vom Kopf essen würde. Nur die letzte Zeit war sie nicht da und er hatte einfach keinen Appetit gehabt, also war das Essen wohl unter seinen Radar gefallen.
Ihre Hand ergreifend, aber ohne sie zu belasten aufstehen, zuckte er leicht mit den Schultern.
"Ich weis nicht ob du das tun solltest. Du bist gerade erst heim gekommen. Ich will nicht das du erneut Schaden nimmst."
Er folgte dem leichten Zug ihrer Hand, der sie langsam in Richtung Küche führte und zum ersten mal seit langem betrat er die Wohnung wieder gern, denn sie war nun wieder voller Leben.
"Aber das mit dem Sofa find ich gut."
Er wollte einfach nur so nah wie nur möglich bei ihr sein.

"Rapha, ich koche doch nur, wie soll ich mich da verletzten?" fragte ich und ließ seine Hand los als ich anfing in der Küche zu basteln. Dann sah ich ihn an und grunzte leise. "Entweder du hilfst mir oder nicht." meinte ich und sah über meine Schulter und streckte ihm die Zunge raus.
Ich suchte mir im Kühlschrank alles zusammen was noch genießbar war und versuchte daraus was nettes zu zaubern.
"Mh, ich denke wir sollten dem nächst mal einkaufen gehen." meinte ich nebenbei und begann den Reis vorzubereiten.
Dann setzte ich das auf den Herd und drehte mich zu ihm.
"Gut, dann machen wir uns einen schönen Tag auf dem Sofa. Das fehlte mir auch, einfach nur rumliegen und kuscheln." sagte ich.

Er hätte ihr die Frage nicht beantworten können, aber er hatte jetzt einfach nur Angst das ihr wieder was passierte oder die verheilte Verletzung wieder aufriß. Wenn er es denn könnte, er würde sie wohl in Watte packen und aus dieser nicht mehr so rasch heraus lassen.
Sich an der Rückelehne des Stuhls mit dem Gesäß lehnend, sah er ihr bei ihrem Tun zu. Ihr zu helfen kam gerade nicht so recht in Frage, da er wirklich nicht oben auf war und er wollte nicht das sie davon mehr mitbekam, als unbedingt notwendig. Eine Mahlzeit würde ihm wohl helfen, wieder etwas zu kräften zu kommen, doch letztendlich gab es nur eines, das ihn wieder zu dem werden ließ, was er bisher immer gewesen war. Doch das war etwas, das Minks ihm nicht direkt geben konnte und was er auch nicht wollte das sie von ihm wusste.
"Was immer meine Fähe möchte.", grinste er, ging zu ihr hinüber und stahl sich einen süßen Kuss von ihren Lippen. "Aber ich glaub, ich werde jetzt erstmal unter die Dusche gehen und mir frische Sachen anziehen."
Er trug immer noch genau das selbe wie an jenem Tag, als sie ins Krankenhaus gebracht worden war.

Ich schnippelte ein wenig frisches Gemüse und schmiss es in eine Pfanne und briert es an. Der Reis kochte und ich blickte zu meinem Mann.
"Was ist?" fragte ich und sah ihn mir genau an. Irgendwas war anders aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen was es war.
Als er sich einen Kuss stahl wurde ich rot und kicherte leise.
"Ja mach das du stinkst ja bis zum Himmel." lachte ich und streckte ihm die Zunge raus und wackelte mit den Brauen.

"Ich geh ja schon.", raunte er leise und machte sich auch schon auf den Weg ins Schlafzimmer, wo er sich freische Kleidung holte, um dann im Badezimmer zu verschwinden.
Die dreckigen Klamotten ladeten im Wäschekorb und als er einen kurzen Blick im Spiegel erhaschte, zuckte selbst er ein wenig vor sich selbst zurück. Das letzte mal das er so ausgesehen hatte war, als man getestet hatte wie lang er ohne Schlaf und Nahrung auskam. Und er wusste, er kam eine ganze Weile ohne aus, denn letztendlich war Verhungern keine Option um den Tod zu finden.
Sich das heiße Wasser eine ganze Zeit einfach nur über Kopf und Rücken laufen lassend, schloß er die Augen und erlaubte sich seit Wochen das erste mal seine Gedanken einfach abzuschalten. Es gab nichts voran er dachte oder worauf er aufpasste, denn Minks stank in der Küche und er war somit wieder in absoluter Sicherheit.

Ich werkelte weiter in der Küche und war froh wieder zuhause zu sein.
Es war angenehm und ich hatte es einfach vermisst in meiner Küche zu stehen und zu kochen.
Ich lauschte der Dusche und seufzte ein wenig.
Anscheinend hatte er sich gehen lassen und das tat mir weh. Ich hatte mich selbst auf der Fahrt ins Krankenhaus gewehrt und immer wieder nach ihm verlangt aber man sagte mir das es ihm Zuhause besser gehen würde. Doch wenn ich ihn mir ansah war ich mir da nicht mehr so sicher.
Doch ich würde ab jetzt garantiert nicht mehr ohne ihn gehen und wenn uns jemand trennen würde dann würde ich demjenigen eigenhändig den Kopf abreißen.

Die Dusche hatte zwar dafür gesorgt das er sich wieder besser und wesentlich frischer fühlte, aber wohl so halbwegs richtig gut würde es ihm wohl erst nach einer Mahlzeit und eine Mütze voll Schlaf gehen. Nicht das es ihm in den vergangen Wochen an Schlaf gemangelt hätte, hatte er fast nichts anderes getan, doch war nicht jeder Schlaf erholsam.
Wie konnte es sein, das er von Minks so abhängig war?
Fühlte es sich so an, wenn man ein Rudel besaß?
Er atmete tief durch und musste grinsen, während er sich abtrocknete und wieder anzog. Kaum war Minks wieder da, lernte er neue Dinge kennen und musste ihm noch fremde Erfahrungen machen. Sie war einfach seine Welt, auch wenn diese ihm noch größtenteils unbekannt war.
Zu ihr in die Küche zurück kehrend, musste er sich schon sehr stark zusammen reißen, um nicht sofort wieder den direkten Körperkontakt zu ihr aufzusuchen. Stattdessen ließ er sich auf einen der Stühle nieder, streckte sich dabei so aus, das er bequem saß und verschrenkte die Arme vor der Brust.
"Will ich wissen was dir alles widerfahren ist?"

Ich sah auf als er wieder auftauchte und lächelte ihm zu.
Die restlichen Dinge landeten beim Reis und ich setzte mich neben ihn an den Tisch.
"Widerfahren? Naja nichts schlimmes, ich wurde operiert und sie haben mir die Hüfte gerichtet. Und dann musste ich nur heilen." meinte ich und lächelte ihn sacht an.
Meine Hand legte sich auf seine und ich drückte sie sanft.
"Mir geht es gut, wirlkich mach dir keine Sorgen mehr." sagte ich. Das ich allerding viele Dinge nicht machen durfte und mich eigentlich schonen sollte sagte ich nicht, das würde ihm nur wieder einen Anstoß geben mich in Watte zu packen. Das wollte ich ganz und gar nicht.