Er verwandelte sich zurück und ich sah ihn lächelnd an.
"Ich wollte dir damit zeigen das selbst wenn du mich aufforderst dich zu töten und dich mir unterwirfst, was ich nebenbei angemerkt nicht mag, nie weh tun könnte. Ich bin ein Mensch, ich kann dir nicht mal weh tun wenn ich es wollte. Jeder Schlag wäre doch eine Lachnummer." sagte ich und streckte meine Hand nach seiner aus und ich berührte sie leicht mit meinen Fingerspitzten.
"War es den so schlimm?" fragte ich und sah ihn fragend an. Ich lächelte leicht und sah ihn einfach nur an.
Warum war ich nur so neugierig und wieso musste er so verschlossen sein?!

Er schnaubte verächtlich und rümpfte leicht die Nase.
"Ob du etwas magst oder nicht, ist für mich nicht von Interesse.", gab er gewohnt knurrig zurück, außerdem war sie diejenige gewesen, die ihn auf den Rücken geworfen hatte, denn freiwillig hätte er diese niemals getan. "Davon abgesehen sei froh das du noch am Leben bist."
Er zog seine Hand von ihr zurück, als sie die seine leicht berührte. Er duldete zwar gerade die Nähe zu ihr, aber anders als sein Wolf mochte er es nicht, wenn sie ihn einfach berührte. Sie konnte somit nur etwas von ihm wollen, ob es nun sein Blut war oder ein weiteres Experiment, das konnte man niemals wissen.
"Ein Schlag von dir kann für mich tödlich enden, also versuch erst gar nicht dich unschuldig dastehen zu lassen. Mit Schlägen kenn ich mich auch.", verriet er bereits viel zu viel über sich, aber die Worte waren bereits über seine Lippen und konnten nicht mehr zurück genommen werden, was ihn verärgerte. "Und ich glaub nicht das ich dein küssen mag."

Ich sah ihn an und nickte wieder. "Ich nehm es dir nicht übel wenn du mich dafür naja bestrafen willst?!" murmelte ich und blickte zu ihm auf.
Schnell zog ich meine Hand weg und runzelte die Stirn. Wieder drehte ich mich auf den Rücken und sah nach oben in den Himmel. "Verrätst du mir nun wie du heißt?" fragte ich leise und blieb einfach so liegen.
Als seine Worte in meinem Kopf ankamen runzelte ich die Stirn und überlegte. "Mit einem Schlag?"fragte ich verwirrt.
Schläge? Er wurde geschlagen. Ich setzte mich auf und sah ihn mit großen Augen an. "Man hat dich geschlagen?" fragte ich entsetzte und meine Unterlippe zitterte verräterisch.
"Du kennst das doch gar nicht. Und küsse werden auch eigentlich anders gegeben." meinte ich leise und wischte mir über die Augen.

Mit jeder Frage die sie ihm stellte, wurde er wieder nervöser. Sie wollte zu viel von ihm wissen und das auch noch in so kurzer Zeit, das kam einem Fragenkatalog gleich und damit hatte er eine Problem. Aber er schaffte es die Wandlung zu unterdrücken, er wollte nicht schon wieder sich von ihr durch das Fell streichen lassen, nur weil es ihn beruhigte. Sie war es immerhin auch die dafür sorgte das er nervös und hibbelig wurde.
"Ich bin kein Bestrafer.", gab er leise und abweisend von sich, zog seine Knie an und legte seine Arme darum. Mehr sagte er nicht denn er wollte ihr nicht auf die ganzen Fragen antworten und diese Sache mit dem Küssen verwirrte ihn einfach nur, denn erst sagte sie, sie hätte ihn geküsst und dann hatte sie es doch nicht, weil es anders von statten ging? Nein, damit wollte er nichts zu tun haben. Aber noch viel verwirrender war die innere Aufruhr von ihr, die plötzlich von ihr Besitz ergriffen hatte und was er nicht verstand, denn er hatte nichts getan oder gesagt, was dies erklären würde.

Ich bekam wie immer keine Antwort und strich mir übers Gesicht.
Mein Herz begann schneller zu schlagen weil ich nervös wurde. Vielleicht war ich nicht gut für ihn und machte es nur noch schlimmer und ich war mir auch nicht sicher was ich tun sollte.
"Es tut mir leid." murmelte ich und sah ihn an. Ich hatte ihn bedrängt und das hatte ich nun davon.
Vorsichtig erhob ich mich und sammelte die Flasche und die Schüssel zusammen.
"Vielleicht sollten wir hier weg." murmelte ich und sah zu ihm rüber. Ich tütete die Sachen ein und drehte mich zu ihm.
"Ich mache jetzt was das vielleicht ein wenig verstörend wirken kann und bitte bitte reiß mir nicht den Kopf ab." murmelte ich und atmete tief durch.
Ich hockte mich vor ihn und nahm seine Hände in meine ehe ich die Augen schloss und mir mein Wohnzimmer in meiner Wohnung vorstellte.
Wir lösten uns auf und wieder ging ein kleiner Partikelnebel nieder und wenige Sekunden später standen wir in meinem Wohnzimmer.

>>>Minks Wohnzimmer

Das Teleportieren warf ihn immer noch etwas aus der Bahn, denn er rechnete einfach nicht jedes mal damit, wenn sie ihn berührte. Und so sah er sich etwas verblüfft im Wald um, schüttelte sich dann und fand sein inneren Gleichgewicht wieder. Der Geruch der Wildnis ließ ihn wieder freier Atmen und so beruhigte sich auch wieder sein Herzschlag, während seine Gedanken klarer wurden. Doch kaum das er daran dachte, das er Minks gerade geküsst hatte, schlug sein Herz wieder wilder und sein Körper gribbelte.
Nein, besser wenn er anfing zu laufen, laufen machte den Kopf frei. Aber als er zu Minks sah, wie sie nach wie vor in Unterwäsche vor ihm stand, setzte er sich trotzig auf den Boden und rührte sich nicht. Er hatte kein Problem damit sie so zu sehen, doch das es jemand anderes auch könnte, das gefiel ihm irgendwie nicht so sehr. Erklären konnte er sich das nicht, aber seinen Körper weigerte sich sich zu bewegen.

Ich blickte ihn an und hob meine Brauen. "Was ist? Wolltest du nicht laufen?" fragte ich und sah auf ihn nieder ehe ich mich langsam in Bewegung setzte und in die Sonne trat die durch die Baumkronen brach.
"Ist doch schön hier." meinte ich und drehte mich zu ihm um.
Mein Blick glitt durch die Gegend und ich war mir nicht sicher was sein Problem war.
"Willst du es mir erklären?" fragte ich und hob meine Hände an. Was war den nun passiert das er sich nicht bewegte. Erst drengte er das sie laufen und dann doch nicht.
Ich fuhr mir übers Gesicht und zuckte mit den Schultern. Ich lief ein wenig weiter und wiegte mich hin und her.

Er beobachtete wie sie in die Sonne trat, die ihren Körper nicht nur in das richtige Licht rückte, sondern auch so umschmeichelte, das sie gleich noch viel besser aussah.
Mit einem Kopfschütteln versuchte er seinen Kopf wieder klar zu bekommen, setzte sich dann doch in Bewegung, aber nur um sich vor ihre Beine zu schieben und sie dazu zu zwingen stehen zu bleiben. Noch war er viel zu aufgeregt wegen dem geschenkten Kuss, als das er sich hätte wandeln können. Und so berührte er ihr warmes Bein mit der kalten, nassen Nase, bevor er seinen Kopf anhob und vorsichtig mit seinen Reißzahn an ihrem Höschchen zupfte. Dabei sah er sie fragend aus seinen blauen Augen an.

Ich sah zu ihm runter und zuckte bei seiner nassen Nase ein wenig. "Hey, die ist nass." brummte ich leise und lachte dann sacht.
Sein zupfen an meinem Höschen ließ mich erröten. "Äh, ja, das ist mein Slip. Das lässt du lieber sonst bin ich ganz nackt." meinte ich leise und schob seine Schnauzte sacht weg da.
"Stört dich das?" fragte ich und blickte meinen halb nackten Körper an. So schlimm war es doch nicht oder doch.
Nicht das ich hässlich war aber vielleicht mochte er meinen Körper wegen irgendwas nicht.
"Ist irgendwas mit meinem Körper?" fragte ich leise.

Vorwurfsvoll wurde sein Blick, als sie tatsächlich ihren Körper in Frage stellte. Dieser war in seinen Augen perfekt und makellos. Sagen würde er dies zwar nicht, aber er würde auch niemals etwas gegen diesen sagen. Und so jaulte er leise auf, schüttelte seinen Kopf und wusste nicht was er tun sollte. Offenbar störrte es sie nicht so freizügig durch den Wald zu laufen, vielleicht sollte er sich dann auch zurück halten und einfach nur hoffen das ihnen keiner begegnete.
Unwillig grollte er, sah sie noch einmal beleidigt an und setzte sich mit einem Schnauben in Bewegung. Dieses eine mal würde er sie so laufen lassen müssen, da ihn sein Körper die Wandlung nach wie vor untersagte, aber in Zukunft würde er darauf achten das sie ein wenig mehr Kleidung trug.
Langsam trabte er vor ihr her, umrundete sie, stupste sie dabei immer wieder mit seiner kalten Nase an, bevor er los lief. Aber er rannte nicht, rannte nicht vor ihr weg. Er fiel in seinen Wolftrab, denn er tagelang durch halten konnte, ohne dabei zu ermüden.

Ich runzelte die Stirn und zuckte dann die Schultern. "Okey okey." sagte ich und kicherte leise.
Langsam ging ich hinter ihm und spazierte durch den Wald. Der Boden war warm unter meinen Füßen und ich summte vor mich hin. Immer wenn er weiter weg war joggte ich ihm nach und verfiehl irgendwann ganz ins Joggen. Ich lief neben ihm her und genoss die Ruhe und die frische Brise die durch den Wald wehte. Irgendwann war meine Puste aus und ich blieb schwer atmend stehen. "Phu, das schaff ich nicht mehr lange." meinte ich und lachte leise auf. "Lauf du nur ich setzt mich hier hin." meinte ich und ließ mich auf den Boden plumsen und fiehl alle viere von mir gestreckt auf den Rücken.
Mit geschlossenen Augen ließ ich mir die Sonne auf den Körper scheinen.

Seine Zunge hing ihm seitlich aus dem leicht geöffnete Maul, als Minks nach einer geraumen Weile einfach stehen blieb und kapitulierte. Für ihn war das gerade keine Strecke gewesen, doch für sie war es wiederrum eine Beachtliche.
Deutlich mit seinem Schwanz wedelnd, sah er einfach zu ihr auf, bis sie sich einfach hinsetzte und schließlich alle Viere von sich streckte. Das sie ihm dabei erlaubte weiter zu rennen, erstaunte ihn, aber zeigte ihm auch zugleich das sie offenbar keine Angst mehr hatte das er nicht wieder kam. Allerdings hatte er nicht vor weiter zu laufen, denn war es einfach nicht das selbe und es gefiel ihm an ihrer Seite zu laufen.
Ihr kurz über den Hals schleckend, ließ er sie erstmal dort liegen, damit sie sich erholte. Er selbst begann mit der Nase am Boden die Gegen zu erkunden. Zwar konnte Minks ihn dadurch bald schon nicht mehr hören oder sehen, aber er war stets in ihrer Nähe und behielt sie in seinen Sinnen.

Ich brummte und blickte immer mal wieder auf und sah ob er noch da war.
Auch wenn ich ihn nicht sehen konnte wusste ich das er sich bestimmt hier irgendwo rum trieb. Da vertraute ich ihm einfach.
Es wurde ganz schön warm in der Sonne und ich begann sogar leicht zu schwitzen und brummte leise auf. Meine haut begann zu glänzen und ich setzte mich auf und sah in das Gesicht eines Mannes. Meine Augen wurden groß und ich blinzelte ein paar mal. "Sie sollten nicht hier sein." sagte ich leise und sucht nach meinem Wolf. "Bitte gehen sie." sagte ich doch der Kerl glotzte einfach nur.

Für einen Moment war er abgelenkt, durch einen ihm fremden Geruch, so dass er die leise Schritte nicht gehört hatte, die sich Minks näherten. Doch als er ihre Stimme vernahm, ruckte sein Kopf herum und alamiert lauschte er in ihre Richtung. Er hörte den zweiten Herzschlag und sofort stellten sich sein Rückenfell auf, seine Lefzen zogen sich zurück und in seinem Kopf kippte ein Schalter um.
Er hetzte durch den Wald, war in wenigen Sekunden bei ihr auf der Lichtung und brach mit einem Knurren durch das Unterholz. Schlitternd kam er neben ihr zum Stehen, seine Ohren lag dicht am Kopf an, er baute sich zu seiner vollen Größe auf und seine strahlend weißen Zähne versprachen durch aus den Tod. Er schob sich zwischen Minks und dem Fremden, verdeckte ihren Körper damit vor seinem Blick und begann langsam bis zu Zehn zu zählen. Wäre er dann immer noch hier, würde er es bereuen.

Ich wollte noch was sagen als er wie aufs Stichwort durch die Büsche kam. Ich blickte den Mann erschrocken an. "Schnell verschwinden sie!" rief ich und der Kerl zuckte zusammen und lief stolpernd ein paar Schritte rückwärts.
Ich sah auf den Wolf. "Hey er hat nichts gemacht." meinte ich und berührte ihn sacht.
"Tu ihm nicht weh." meinte ich wieder und zeigte dem Kerl nochmal das er verschwinden sollte.
Der Mann drehte sich um und verschwand zwischen den Bäumen.
Ich ließ mich auf den Hintern fallen und brummte. "Du hast ihm Angst gemacht." sagte ich leise.