Er zwang sich für einige Atemzüge ruhig liegen zu bleiben, bevor er es ihm dann doch zu viel wurde und er sich langsam erhob. Auf sie hinabsehend, schüttelte er sich wieder, worauf sämtliche Anspannung von ihm abfiel, steckte ihr noch einmal kurz seine Nase ans Kinn, um zu zeigen das alles soweit in Ordnung war, doch dann wand er sich von ihr ab und schnüffelte an der mitgebrachten Schüssel.
Sich ein paar mal über die Lefzen schlechend, setzte er sich auf den Boden, darauf achtend das Mitgebrachte zwischen sich und Minks zu halten, und wandelte sich in seine menschliche Form. Er vermied es sie anzusehen, griff sich die Schüssel, so wie das Wasser und zog sich einen Schritt weit zurück.
Gierig begann er das Fleisch zu verschlingen, wobei er die hellen Dinger, die ebenfalls in der Schüssel lagen misstrauisch beäugte und lediglich mal kurz daran roch.
"Warum bist du hier?", fragte er mit dem gewohnten Misstrauen, so wie einer gewissen Abfälligkeit.

Ich war erstaunt wie lange er mich duldete und sah dann zu ihm auf und musste lächelte als ich seine nasse Nase spürte.
Leicht streckte ich mich und blieb auf dem Boden liegen und sah ihm beim Essen zu.
Sein Blick auf die Kartoffeln war unbezahlbar und ich kicherte leicht. "Die machen satt, wenn du sie allerdings nicht willst dann nehm ich sie." sagte ich leise und rollte auf den Bauch.
"Ich dachte du hast vielleicht hunger und ich hatte ja auch recht." murmelte ich und strahlte ihn an.
Mein Kopf kam auf meinen ausgestreckten Armen zu liegen und ich beobachtete ihn weiter. Ich hoffte es schmeckte, ich kochte meist für mich alleine und da musste es für gewöhnlich nur mir schmecken.

Ein kurzes, aber drohendes Knurren entsprang seiner Kehle, als sie tatsächlich etwas von seiner Schussel haben wollte. Und diese gehörte so lange ihm, wie sie sich in seinen Händen befand und somit auch alles was darin war. Futterneid war ihm antrainiert worden, denn wer sein Essen nicht zu verteidigen wusste, der hatte auch keines verdient.
Nimmt eine Kartoffel zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtet diese erstmal agrwöhnisch von allen Seiten, riecht an ihr und beißt vorsichtig ab. Verzieht etwas das Gesicht, muss dann aber zu geben das man es durch aus essen konnte, auch wenn er das Fleisch bevorzugte, doch wer hunger hatte, nahm was er kriegen konnte.
"Und das soll ich dir abkaufen?", er weis ganz genau das sie ihn nicht anlog, vermutete aber weit mehr hinter ihrem Auftauchen, als nur ihre Fürsorge.

Ich kicherte und hob meine Hände um ihm zu zeigen das alles gut war. "Behalte es ruhig." meinte ich und strich mir einige Haare weg.
Zumindest aß er und das war ein gutes Zeichen und bedeutete es war in Ordnung und ich konnte ihm mehr bringen.
Ich schwieg und musterte ihn aufmerksam, er war anders und schien ein wenig fremd hier.
"Ich möchte dir immer noch helfen. Bitte lass mir dir eine warme Dusche und frische Klamotten bieten." sagte ich und sah ihn bittend an.
Ich blieb immer noch auf dem Boden liegen und sah ihn von unten herauf an.

Dadurch das sie eine eher devote Position einnahm und ihm das Gefühl der Überlegenheit schenkte, merkte er das er nicht mehr ganz so knurrig auf sie zu sprechen war, doch das Misstrauen blieb, denn sie war nach wie vor eine Fremde und viel zu freundlich, da musste einfach noch etwas kommen, alles andere wäre unnatürlich.
"Warum solltest du das wollen. Du kennst mich nicht und du schwebst so gar in Gefahr, wenn du in meiner Nähe bist.", gab er zurück, wobei seine Stimme bei jedem gesprochenem Wort etwas von seiner Rauheit verlor, gerade so als würde er sie warmreden. "Und du riechst zu wenig nach anderen Dinge, als das du mir weis machen könntest, dass du andauernd Fremden hilfst."

Ich sah ihn verwirrt an und hob den Kopf an. "In Gefahr? Ich habe gerade mit deinem Wolf gekuschelt." sagte ich was konnte da noch gefährlicher sein?
Ich rollt wieder auf den Rücke und streckte mich genüsslich, mein ohnehin schon kurzes Top rutschte ein wenig hoch und ich gähnte herzhaft. "Ich will dir nichts böses. Ich rieche für dich so weil ich zwischen den Plätzen hin und her springe und mich nur Zuhause und bei meiner Freundin lange aufhalte." sagte ich und sah zu ihm auf.
"Bitte... lass mich dir helfen!" sagte ich und streckte meine arme über den Kopf und berührte seine Beine leicht.
Wieso war er nur so stur und wollte sich partu nicht helfen lassen, ich war kein schlechter Mensch und hatte ihm auhc nie Grund dazu gegeben.

Sie gab es also offen zu, sie half nicht jedem Dahergelaufenem, sondern nur ihm und er war viel Geld wert. Und so meldete sich jendes Stimmlein in seinem Kopf, dass ihm riet misstrauisch zu sein, denn vielleicht rollte sie nur deshalb auf dem Boden, um ihn in trügerischer Sicherheit zu wiegen, um ihn später dann leichter überrumpeln zu können. Er sollte ihr nun nicht erklären warum er eine Gefahr für sie dastellte, denn wenn sie von seiner dritten Gestalt nichts wusste, weil die Organisation ein Geheimnis daraus machte, dann war es besser diesen Jocker für sich zu behalten.
Er stellte die leere Schussel ab, als sie sich auf den Rücken drehte und ihn an den Beinen berührte. Er zuckte sofort zusammen und rückte ein kleines Stück von ihr ab, gerade soweit das sie ihn nicht mehr erreichte, aber auch nicht soweit, wie es am gestrigen Tag noch der Fall gewesen war.
"Es scherrt mich nicht wenn ich stinke und Kleidung hängt hier überall an Leinen.", gab er zu bedenken. "Und ich werde gewiß nirgendwo hingehen, so der oder die Freundin auf dich wartet."

Ich setzte mich ruckartig auf und krabbelte auf ihn zu.
"Wenn ich dir irgendwie weh tun wollte dann hätte ich das gestern schon machen können!" sagte ich und fasste mit meiner ganzen Hand seine Wange und ehe er was machen konnte war ich weg und hinterließ ein leichten Partikelnebel ehe ich etwa drei Meter weiter wirder auftauchte. "Du musst nur ein Wort sagen und ich verschwinde und lasse dich hier alleine zurück." sagte ich und wischte mir übers Gesicht.
Dann tauchte ich direkt vor ihm wieder auf das wir Nase an Nase waren und ich flüsterte leise: "Du könntest aber auch einfach nachgeben und meine Hilfe annehmen." wieder verschwand ich und saß einen Meter weiter im Schneidersitzt genau gegenüber von ihm.
"Nun, was sagst du?" fragte ich wieder ruhig und mit sanfter Stimme.

Er wollte ihr Hand wegschlagen, doch er griff ins Leere, was ihn wütend grollen ließ. Er konnte es nicht leiden wenn sie das machte, denn er verstand nicht wie das von statten ging und es machte ihn unsicher. Fast schon panisch, sah er zu ihr, als ihre Stimme von wo anders wieder an sein Ohr dran. Dann verschwand sie auf ein neues und er begann sich zu verspannen, seine Nackenhaare stellten sich auf und es kribbelte bereits unter seiner Haut. Als sie mit einmal direkt vor seiner Nase auftachte, grollte er und automatisch schnappte er nach ihr, doch sein Raubtiergebiss erwischte nur Luft.
"Hör auf damit.", knurrte er mehr, als das er sprach, er saß mittlerweile mehr in der Hocke und war Sprungbereit, wobei keiner sagen konnte, ob zum Angriff oder zur Flucht, darin war er sich selbst nicht sicher. Sein Puls raste und seine Muskeln zitterten, so stark hielt er sie angespannt und die Panik war in seinen Augen deutlich zu erkennen. Sie spielten auch immer ihre Spielchen mit ihm, um sehen wieviel er aushielt und wann er die Beherrschung verlor.
"Hör auf damit.", wiederholte er noch einmal, diesmal leiser.

Ich bemerkte wie sich seine Haltung veränderte und ich sah ihn genau an.
In mir kämpften zwei Seiten und ich entschied mich für die letzte und löste mich wieder auf.
Ich tauchte vor ihm auf und fiehl ihm in die Arme und riss uns beide zu Boden. "Vergib mir!" flüsterte ich leise und sah ihm in die Augen.
Ich atmete flach und war mir wohl bewusst das er mir mehrfach gezeigt und auch gesagt hatte das er gefährlich war und ich mit meinem Leben spielte.
Aber als ich in seine Augen gesehen hatte war mir klar geworden das er auch nur ein Lebewesen war das verängstigt war und nicht damit klar kam das er nun frei war.

Er wusste es, sie wollte ihm ans Leder, genau wie all die anderen. Und nichts anderen konnte ihr Angriff bedeuten, denn man drückte einen Wolf nicht einfach auf den Rücken.
Eine Hand an ihren Hals legend, kam ein Knurren aus seiner Kehle, das tief aus seiner Brust hervor kam und seinen ganzen Körper beben ließ. Er zitterte noch mehr als zuvor, denn obwohl er sie packen und von sich werfen wollte, um ihr danach die Zähne in den Hals zu graben, gab es etwas in ihm das ihn davon abhielt. Er hatte schließlichen ihren Hals bereits vor seiner Schnauze gehabt und sie war vollkommen ruhig geblieben, es konnte nicht sein das sie ihm weh tun wollte.
"Mach schnell.", grollte er und schloß die Augen, wobei er leicht das Kinn anhob, um ihr seinen Hals da zu bieten. Er ergab sich ihr, er hatte keine Lust mehr auf all das gekämpfe, wenn ihm die Freiheit nicht vergönnt war, dann sollte es eben nicht sein.

Ich schluckte als seine Hand sich um meinen Hals schloss und ich sah ihn an. "Ich würde dir nie weh tun." hauchte ich leise.
Immer noch lag ich auf ihm und war mir nicht sicher ob es gut oder schlecht war das er mich noch nicht abgeworfen hatte.
Mein Blick wanderte über sein Gesicht und ich strich leicht über seine Wange und legte die andere Hand an sein Handgelenk und umschloss es sanft und zog seine Hand von meinem Hals.
Ich beugte mich zu seinem freigelegtem Hals und ließ ihn meinen warmen Atem spüren. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seinen Hals und küsste ihn sacht ehe ich mich auflöste und unter einem Baum ein paar Meter entfernt wieder materialisierte.
"Ich werde dich nicht töten!" sagte ich mit mehr Druck.

Aber sicher doch, verhöhnte er sie in Gedanken. Schon zu viele hatte dies zu ihm gesagt, vor allem in der Zeit als er noch jung und leichtgläubig gewesen war. Und jedesmal war es anders gekommen, bis zu jenem Tag, an dem er dem ersten Weißkittel gezeigt hatte, was passierte, wenn er die Fassung verlor. Ja, seine Kriegergestalt war nicht nur beeindruckend, sondern für jeden Menschen tödlich, der sich nicht schnell genug in Sicherheit brachte.
Doch hier und jetzt geschah einfach nichts, zumindest nichts das ihm Schmerzen bereitete. Doch er zuckte bei jeder ihrer Berührungen zusammen, ob es nun die Leichte an seiner Wange war oder der Griff um sein Handgelenk, dass sie ohne jegliche Gewalt bei Seite schob.
Aber dann geschah etwas, das ihm völlig fremd war und ihn aus der Fassung bracht. Er spürte nicht nur ihren Atem an seinem Hals, dem ihre Zähne folgen würden, sondern etwas Weiches. Nicht ganz sicher was das gewesen war, fühlte es sich trotzdem nicht schlecht an, was aber unmöglich sein konnte, denn alles femde und neue war schlecht.
Aufspringend, wandelte er sich zugleich in seinen Wolf. Er kratzte sich am Hals, rutschte mit diesem so gut er konnte über dem Waldboden und blieb nach ein paar Minuten völlig fertig mit den Nerven unweit von Minks am Boden liegen. Mit einem Schauben sah er sie Vorwurfsvoll an.

Ich beobachtete sein tun und musste kichern. Er sah niedlich aus und ich hielt mir die Hand vor den Mund.
Leicht streckte ich eine Hand aus und sah ihn an. "Kommst du zu mir oder soll ich zu dir kommen?" fragte ich ehe ich ihm die Entscheidung abnahm und mich neben ihm materialisierte.
Ich legte mich neben ihn und schloss die Augen, ich hatte keine Angst mehr und das hatte er mir gerade eben bewiesen.
"Ich habe dich geküsst." sagte ich leise und sah ihn an.
Wieder drehte ich mich ihm zu und schmunzelte. "Du kanntest das nicht hab ich recht..." sagte ich und berührte sein Ohr wieder sacht.
Irgendwie fand ich das süß und streichelte sacht sein Fell.

Auf ihre Frage hin, drehte er demonstrativ den Kopf auf die Seite und sah sie nicht länger an. Er war vielleicht nicht der hellste auf eine gewisse Art und Weise, aber wenn sich jemand auf seine Kosten amüsierte, das erkannte er sogar zehn Meilen gegen den Wind. Aber sie hielt das natürlich nicht davon ab zu ihm zu kommen. Doch er sah weiterhin auf die andere Seite, zumindest so lange, bis sie ihm erklärte was sie da gerade eben getan hatte. Da drehte sich zunächst ein Ohr in ihre Richtung, dem schließlich der ganze Wolfkopf folgte. Er ließ sie für eine Weile durch sein Fell streichen, da ihn diesen Art der Berührung tatsächlich beruhigte. Dies widerstrebte ihm zwar, denn er wollte nicht das sie irgendetwas bei ihm tat, das ihn auf irgendeine Weise beeinflusste. Doch so sehr es ihm aufstieß, so sehr gefiel es ihm auch.
"Was wolltest du damit bezwecken?", fragte er neugierig, als er sich zurück verwandelte und direkt neben ihr sitzen blieb.