Ich sah ihm nach und seufzte auf. Na super Minsk, hast ihn bedrengt und nun war er wieder weg.
Auf leisen Sohlen lief ich durch den Flur und blieb neben ihm stehen und streichelte über seinen Kopf und tapste dann ins Schlafzimmer.
Ich krabbelte ins Bett und legte mich unter die Decke und sah an die Decke. Meine Gedanken waren noch nicht ruhig und ich brauchte eine Weile bis ich einschlief.

Am nächsten Morgen lag ich platt im Bett und starrte wie betäubt an die Decke. Die Nacht war unruhig gewesen und ich war kaputt und müde.

Er wachte nur sehr zäh aus seinem traumlosen Schlaf aus und lag immer noch genau so da, wie er sich in der Nacht hingelegt hatte. Sofort war ihm klar das etwas nicht so war wie es sein sollte und Minks sich unter Umständen in großer Gefahr befand, vielleicht noch nicht jetzt, aber schon bereits in wenigen Stunden, wenn sie noch so viel Zeit hatte. Und doch war sie ihm Grunde seine einzige Chance sie nicht verlassen zu müssen.
Schwerfällig und leicht zittrig hiefte er sich auf seine Pfoten, torkelte leicht auf das Bett zu und entschloß sich schließlich dieses nicht zu besteigen, da er dabei nur scheitern konnte. Es war ihm in diesen Moment einfach zu hoch. So suchte er sich jene Seit aus, wo ihm die zierliche Brünette an nächsten war und schob seine Schnauze nach oben. Es dauerte eine geraume Weile bis er genug Kraft aufbrachte, um sich noch einmal zu wandeln und es fiel ihm schwer seine menschliche Gestalt zu halten.
"Minks, kannst du mich von hier weg bringen? Wohin wo dich keiner kennt und wirklich weit weg ist? Bitte, stell keine Fragen, dafür fehlt die Zeit.", seine Stimme war rau und kehlig, aber sein Blick war flehend, denn wenn sie dies nicht tun konnte, musste er hier jagen gehen und damit diesen Ort und somit Minks verlassen, da die Organisation davon Wind bekommen könnte.

Ich war in meiner eigenen Welt und schreckte hoch als er auf einmal neben mir auftauchte. "Was?" murmelte ich leicht verwirrt und sah ihn blinzelnd an.
Ich rollte mich auf die Seite und sah ihn an besorgt an.
"Wie? JA, moment." ich dachte angestrengd nach und teleportierte mich dann vor den Schrank und zog mir schnell was warmes an.
"Italien?! Wir ich du, Italien." stotterte ich und wurde hektisch, schnell stopfte ich ein paar Klamotten für uns in eine Tasche und tauchte neben ihm auf.
Ich blickte ihn an und zog ihn hoch. "Dann los." sagte ich leise und schloss die Augen und teleportierte uns nach Sardinien an einen geschützten Ort zwischen den Dünen.
Ich ließ ihn los und wankte einen Moment. Die weite Strecke mit einem Passagier war wohl doch ein wenig weit gewesen.

---> Italien

Ich wurde langsam wach und öffnete die Augen flatternd. Leise murmelte ich und streckte die Hände aus und stellte fest das ich im Bett lag, aber alleine.
Mein Puls ging sofort in die höhe und ich fuhr hoch und blickte mich im Raum um bis ich ihn sah und langsam wieder zur Atem kam. Ich seufzte und fiehl in die Kissen zurück. "Du bist da." murmelte ich und strich mir über die Stirn.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm und lächelte. Ich strecke meine Hand nach ihm aus und rollte mich auf die Seite.

Diesmal bekam er die Vorzeichen ihres Erwachens nicht mit, da ihn der Roman zu sehr fesselte. So etwas hatte er zuvor noch nie in Händen gehalten und er musste gestehen, es gefiel ihm sehr gut. So zuckte er leicht zusammen, als sie mit einmal hochfuhr, und war auch sofort in Alarmbereitschaft. Doch außer ihnen beiden war niemand im Raum und da sie sich sofort wieder beruhigte, als sie ihn sah, entspannte er sich und erinnerte sich auch daran, was vor ihrem Schlaf passiert war, so dass sein Verständnis zurück kam.
"Wo sollte ich sonst sein.", zuckte er mit den Schultern, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, das er hier bei ihr war.
Er drehte sich etwas auf die Seite, legte seinen Arm auf die Matratze und schob seine Hand unter die ihre, dann wand er sich wieder dem Buch zu, sollte sie in aller Ruhe zu sich kommen und die Situation verarbeiten.

Ich verschrenkte meine Finger mit seinen und schloss die Augen wieder.
Das er da war erleichterte mich und ich konnte mich wieder entspannen. Einige Minuten vergingen ehe ich die Augen öffnete und ich still beobachtete.
Er las einen meiner Romane und ich war gespannt ob er das gut fand.
"Ich möchte dir einen Namen geben." sagte ich leise und blickte ihn an.

Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, aber es machte ihn nicht mehr nervös bei ihr. Ganz im Gegenteil sogar, er ließ unbewusst seinen Daumen über ihre Hand streichen, während seine Augen gierig über die Zeilen flogen.
Auf ihre Worte hin, legte er einen Finger in das Buch und klappte es soweit zu. Er sah zu ihr auf und schüttelte sichtlich verwirrt den Kopf.
"Du willst mir einen Namen geben? Warum? Ich hab doch einen, auch wenn du diesen nicht benutzt."

Ich genoss die Berührung von ihm.
Mein Blick glitt über sein Gesicht und ich biss mir auf die Lippe. "Naja, das ist nicht das ich den nicht mag aber ich möchte das du das vergessen kannst was mit diesem Namen in verbindung steht." sagte ich.
"Du musst nicht wenn du nicht willst." sagte ich leise.
Ich würde ihn sicher nicht dazu zwingen. Aber es würde vielleicht helfen um das alles ein wenig hinter ihm zu lassen.

Kurz dachte er über ihre Erklärung nach, warum sie ihm gern einen neuen Namen geben wollte. Und so verkehrt war ihr Gedankengang gar nicht. Warum nicht einen neuen Namen annehmen, wenn man ein neues Leben begann? Und irgendwie gefiel ihm der Gedanke von Minks einen Namen zu erhalten, denn er konnte sie wirklich gut leiden.
"Und was schwebt dir da vor?", fragte er nach und war nun doch etwas neugierig was sie bei ihm für passend hielt.

Ich setzte mich auf und drückte die Decke an mich um mich nicht zu entblößen.
"Naja, es gibt so viele und ich möchte das du dich damit wohl fühlst." sagte ich und blickte ihn sacht an.
Ich überlegte einen Moment und summte leise.
"Ich hab da ein paar die ich mag, vielleicht ist da einer für dich bei. Gabriel? Raphael oder Noah, vielleicht auch Sam oder Nick." ich überlegte leicht.
"Christian? Taylor, Neo, Kieran, Damian? Es sind so viele und ich könnte mich nicht mal entscheiden, außerdem brauchst du auch einen Nachnamen." sagte ich und wurde hibbelig, da waren einige Dinge die wir noch aussuchen mussten.

Er zog seinen Arm vom Bett und sah sie gespannt an, denn offenbar wollte sie ihm jetzt gleich einen Namen geben. Aber anstatt zu sagen wie er nun hieß, zählte sie gleich ein paar Namen auf und für ihn klangen sie alle fremd.
"Das sind aber eine menge Namen.", sagte er leise und kratzte sich unsicher an der Brust. "Die soll ich aber nicht alle haben oder?"
Nicht das er sie sich nicht irgendwann einmal alle merken können würde. Aber ihm würde ein einziger schon reichen und im Notfall noch der Nachname.

Ich kicherte leise und schüttelte den Kopf. "Nein sollst du nicht."
Dann legte ich mich auf den Bauch und rutschte zu ihm hin und drehte mich auf den Rücken um und sah ihn Kopfüber an.
"Such dir einen aus, oder zwei wie ich, du sollst den ja auch ein Leben lang tragen." sagte ich und berührte seine Wange leicht.
Ich musterte ich und lächelte. Wir suchten ihm tatsächlich einen Namen zusammen aus.
"Und ein Nachname? Hast du da vielleicht einen Wunsch?" fragte ich und knabberte auf meiner Lippe während ich nachdachte. Es würde sicher einen Namen geben der perfekt für ihn war, nur mussten wir den erstmal finden.

Er war erleichter zu hören das er nur einen Namen tragen sollte, denn es war verwirrend mehrere zu haben. Sah er auch keinen Sinn darin, denn benutzte man doch immer nur einen Namen.
Sie ansehend, zuckte er schließlich mit den Schultern und klappte das Buch letztendlich ganz zu, um es auf das Nachtkästchen zu legen.
"Weist du was Minks.", langsam stand er auf und blickte zu ihr hinab. "Ich denke das du das mit dem Namen alleine hinbekommen wirst. Ich vertrau dir da. Daher werd ich jetzt in die Küche gehen und mir was zu trinken holen."
Aber bevor er ging, neigte er sich zu ihr hinab und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen, was sich merkwürdig und aufregend zugleich anfühlte, das sie buchstäblich auf dem Kopf stand. Danach verschwand er der Küche und stand erstmal ein wenig ratlos vor all den vielen Schränken.
"Minks? Hier sind zu viele Schränke.", rief er um hilfe.

Ich blinzelte ein paar mal verwirrt und sah zu ihm auf.
Seinen Kuss leicht erwiedernd blieb ich liegen und sah ihm perplex nach.Was hatte ich verpasst?
Ich setzte mich auf und fuhr mir durchs Haar und stand auf um mir schnell ein kleines Nachtkleidchen zu schnappen, ich zog es über und tapste ihm nach in die Küche.
"Da oben links." meinte ich und trat an den Kühlschrank und holte eine Flasche Orangensaft heraus.
Ich blickte ihn von der Seite an und legte den Kopf schräg. "Was hältst du von Raphael?" fragte ich leise.
"Nachnamen könnten wir ja übergangsweise meinen nehmen." murmelte ich.

Er schlief lediglich zwei Stunden, doch in diesen so tief und fest, wie er es selten getan hatte. Und seit er auf der Flucht war, im Grunde überhaupt nicht mehr, da er stets mit seinen Sinnen auf die Umgebung achten musste. Doch hier bei Minks, in seinen neuem Zuahuse, konnte er sich erlauben auch einmal abzuschalten, um sich richtig zu erholen.
Mit einem kräftigen Strecken brachte er ein wenig Schwung in seinen Kreislauf, dann lauschte er in die Wohnung hinein und hörte Minks in der Küche mit Töpfen und Pfannen hantieren. Und damit war seine Welt auch schon wieder in Ordnung. Halbwegs ausgeruht, rutschte er von der Matratze und schlenderte aus dem Schlafzimmer in den Flur, wo er auf etwas stieß, das dort vorher noch nicht gestanden hatte. Misstrauisch schnupperte er daran, setzte dann eine Pfote hinein, bevor die zweite folgte und er schließlich gänzlich in diesem riesigen Ding stand. So etwas hatte er zuvor noch nie gesehen, aber es war weich und bequem. Es hatte etwas an sich, das ihn ansprach.
Sich vorsichtig hinlegend, drehte er sich auf den Rücken und lehnte sich zugleich an der gepolsterten Seite des Bettes an, so dass er vollkommen bequem und entspannt da liegen konnte, ohne sich selbst halten zu müssen. Die Schnauze unter das Kissen und in das Shirt steckend, begann er vor sich hin zu dösen, während er auf jede Bewegung von Minks lauschte. Und er musste zugeben das ihm das gefiel, so musste sich ein Zuhause anfühlen, warm und geborgen.