Im Gegensatz zu dem Wasser in der Wanne, das ihn fast schon förmlich dazu gezwungen hatte sich zu entspannen, war das hier fast schon eiskalt. Doch er kam nicht dazu es ihr zu erklären, denn noch bevor er den Mund öffnen konnte, sorgte sie dafür das er buchstäblich eine kleine, kalte Dusch erhielt.
Ein bedrohlich klingendes Knurren entstieg seiner Kehle und sein Blick erhielt etwas Raubtierartiges. Und bevor sie wusste wie ihr geschah, hatte er sie auf seine Arme gehoben und holte aus. Doch anstatt sie zu werfen, täuschte er dies nur an, zog sie wieder an seine Brust und sank in die Hocke, so dass sie auf seinen Beinen sitzen konnte, während sein Kopf noch weit vom Wasser entfernt war.
"Biest.", maulte er und spürte wie ihm das Wasser immer noch aus dem Bart tropfte.

Ich quitschte laut auf als er mich schnappte und lachte.
Wollte er mich etwa werfen? Ich lachte und zappelte und flehte das er mich nicht ins kalte Wasser warf und gott sei dank zog er mich an sich und sink mit mir nieder, das war zwar auch so kalt aber dank seinem warmen Körper war es angenehm und ich kuschelte mich an seine Brust.
Ich kicherte immer noch leicht und stupste ihn sacht an. "Ich liebe dich auch." sagte ich und küsste ihn sacht auf die Wange.
Meinen Kopf legte ich an seine Schulter und seufzte leise.

Der Wolf in ihm grollte zufrieden auf, denn er war es, der diesen direkten und häufigen Körperkontakt zu ihr brauchte. Nicht das ihm dieser als Mensch missfiel, ganz im Gegenteil, doch er war durch sein Tier einfach viel mehr darauf angewiesen, als ein jeder andere. Und so atmete er zufrieden aus, als sie sich an ihn kuschelte.
"Ich bevorzuge die Wanne und warmes Wasser.", stellte er nüchtern fest. "Das hier hat was für äußerst heiße Tage. Da lieg ich sogar als Wolf ganz gern mal im seichten Wasser. Aber das soll nicht heißen das ich nicht die Absicht hinter diesem Ausflug verstehe. Ich bin nämlich sehr gern mit dir allein irgendwo."

Ich lachte leise auf und nickte. "Ja ich denke das es dort definitiv angenehmer ist."
Leicht mit dem Kopf nickend küsste ich seine Schulter sacht. "Dann kommen wir sicher nochmal her." sagte ich leise.
Meine rechte Hand legte ich auf seine Brust und kraulte ihn sanft.
Ich sah ihn an und wurde rot. Wir hatten bis jetzt so gut wie immer aufeinander gehockt und es wurde nicht langweilig, ich konnte ihm so viel zeigen und bekam von ihm einfach die zuneigung die ich so liebte.
"Wirklich?" fragte ich leise und küsste ihn sacht unters Kinn. "Ich auch, auch wenn es schon reicht wenn du mich nur berührst, hauptsache ich habe dich bei mir." sagte ich leise und strahlte ihn an.

Unter ihren Fingern konnte er nicht anders, als sich zu entspannen. Sie sprach das Tier in ihm an, obwohl er Mensch war. Und wenn er als Wolf um sie herumwuselte, schaffte sie es den Mann in diesem anzusprechen. Sie wusste ihn zu greifen und das machte für ihn so vieles leichter, die Welt war durch sie weniger furchteinflössend und er begegnete ihr mit wesentlich mehr Neugierde, sogar ohne jenes Serum das man ihm einst gern verabreicht hatte.
"Hab ich dich schon mal belogen?", antwortete er ihr mit einer Gegenfragen, als sie ihm einen fast schon wölfischen Kuss schenkte, worauf er zufrieden Lächelte. "Darf ich dich fragen warum dir der Körperkontakt so wichtig ist? Du bist seit der ersten Stunde unserer Begegnung immer wieder sehr bemüht darum ich zu berühren. Also ich mag das, ich mag das sogar richtig gern, denn ich brauch das, schließlich zeugt dieser Kontakt von Zugehörigkeit und Zusammenhalt. Ein Rudel eben. Doch du bist kein Wolf. Warum also?"

Ich schüttelte den Kopf und lächelte leicht. "Nein hast du noch nie."
Aufmerksam lauschte ich seinen Worten und sah ihn die ganze Zeit über an.
"Weißt du ich bin jemand der viel Kontak braucht weil ich manchmal Angst habe das etwas mit mir nicht stimmt und das meine Fähigkeit mich irgendwann einfach überrumpelt und ich mich dann einfach in Luft auflöse und nie wieder auftauche.
Daher suche ich den körperlichen Kontakt zu den Leuten die mir am liebsten sind und das bist nun mal du." sagte ich und streichelte über seine Wange. "Das ich dich zusätzlich Liebe ist nur ein Bonus."

Wenn es nach ihm ginge, könnte sie ihn minütlich berühren und er würde davon gewiß niemals zu viel haben. Doch darauf konnte er sich gerade nicht so recht konzentrieren, denn sie hatte da etwas gesagt, das ihn nervös machte. Sein Herz begann schneller zu schlagen und er versteifte sich zugleich.
"Kann das wirklich passieren?"

Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn an.
"Ich weiß es nicht, es gibt nur wenige die diese Fähigkeit haben und es wird nichts nieder geschrieben an das ich mich wenden könnte. Das macht mir ja so angst."
Ich schmiegte mein Gesicht in seine Halsbeuge und seufzte leise.
"Ich hoffe das es einfach nur ein Hirngespinzt ist." meinte ich leise.
Mein Hand wanderte über seine Brust und ich streichelte ihn sacht.
"Es wird nicht passieren, ich geh nicht weg." sagte ich leise.

Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Aber er konnte ihr leider auch nicht helfen. Sicher, er kannte jemand der dies vielleicht wissen würde, aber mit seinem Herrn würde er sie niemals bekannt machen. Nicht weil er dann wieder ihm gehören würde, sondern weil er gewiß seine Spielchen mit ihr treiben würde und das konnte er nicht zulassen.
"Ich hoffe es.", sagte er leise. "Aber wenn es doch passiert, dann wirst du gefälligst meine Hand festhalten und mich mitnehmen. Du lässt mich hier nicht alleine zurück. Verstanden?!"
Und das war sein absoluter ernst.

Ich nickte lächelnd.
"Ich versprech es dir." sagte ich und streichelte über seine Wange. "Ohne dich könnte ich nicht mehr." sagte ich.
Leise lachte ich und küsste dann seine Brust. Dann löste ich mich und tauchte ins Wasser ab und kam ein wenig weiter wieder hoch.
Ich sah ihn an und biss mir auf die Lippe. "Weißt du was ich mir gerade gedacht habe?" sagte ich und zwinkerte.

Irgendwie erleichterte es ihn zu hören, das sie ihn mit sich nehmen würde. Auch wenn es eine letzte Reise ins Nirvana werden würde. Aber was wollte er hier noch auf Erden, wenn sie nicht mehr hier wäre, um ihn zu berühren und zu lieben?
Mit einme Kopfschütteln versuchte er diese Gedanken los zu werden und folgte seiner Gefährtin mit dem Blick.
"Nein, woher soll ich wissen was du dir gedacht hast?", antwortete er ihr ehrlich und wurde dann etwas vorsichtig. "Aber irgendwie blitzt der Schalk in deinen Augen auf."

Ich grinste frech und legte meinen Kopf schräg.
"Mir fiehl gerade ein das dieser Ort sicher ein wunderbarer Platz wäre wenn man hier gemütlich draußen liegen und kuscheln will." sagte ich und grinste.
Ich schwamm ein wenig und fuhr mir dann über die Brust.
"Und man kann sicher viel Spaß im Wasser haben." sagte ich und leckte mir über die Lippen. "Vielleicht zeig ich dir das ja mal." murmelte ich und löste unter Wasser meinen Bikini und schmiss ihm mein Oberteil an den Kopf und tauchte wieder unter.

Ein jeder andere Kerl hätte das Bikinioberteil als eindeutige Einladung aufgefasst. Doch Raphael war nicht wie jeder x-beliebige Kerl, er fing das Stück Stoff auf und erhob sich danach langsam aus dem Wasser.
Er hatte verstanden was sie ihm mit ihren Worten hatte sagen wollen und irgendwie verschreckte ihn die Vorstellung nicht. Und doch war er dazu noch nicht bereit, zumindest heute nicht, was nicht hieß das er sich dies nicht eines Tages von ihr zeigen lassen würde.
Er zog sich auf einen der größeren Steine am Ufer zurück, wo er sich in die Sonne setzte und deren herrlich warmen Strahlen auf der ausgekühlten Haut genoß.

Ich tauchte wieder auf und schüttelte meine Haare und strich mir das Wasser vom Gesicht.
Das Wasser war am Boden noch kälter und ich rieb mir kurz über den Bauch und die Brust. Dann ließ ich mich einfach treiben und die Sonne schien mir auf den Körper.
Einige Zeit schaltete ich meinen Kopf einfach aus. Die Ruhe war angenehm und ich konnte über alles nachdenken.
Dann spürte ich meinen Körper flimmern und fuhr erschrocken aus dem Wasser hoch. Ich blickte an mir runter und mein Puls schnellte sofort in die Höhe. Ich flimmerte und meine Konturen verschwanden immer wieder und tauchten auf.
"RAPHAEL!" schrie ich auf und sah zu ihm rüber.

Noch bevor sie nach ihm rief, spürte er das etwas nicht stimmte. Er hörte ihren veränderten Pulsschlag und konnte den sauren Geruch ihrer Angst riechen. Und so befand er sich bereits sprungbereit in der Hocke, als sie seinen Namen rief.
Er war bereit alles und jeden in der Luft zu zerreißen, den niemand ängstigte seine Gefährtin auf diese Art. Doch sie war allein im Wasser und was er da sah, ließ nun seinen Herz rasen. Das hatte er schon einmal bei ihr gesehen, im Wohnzimmer. Doch weiter dachte er nicht darüber nach. Seine Muskeln spannten sich an und mit einem Sprung, der eindeutig nicht menschlich war, brachte er sich direkt zu ihr. Und ohne groß darüber nach zudenken was ihm gleich geschehen würde, zog er sie in seine Arme.
"Immer bei dir meine Fähe."