Bereits bei den Gedanken an die Steak ließ seinen Magen knurren und kaum das er das Fleisch, das sich langsam erwärmte, riechen konnte, lief ihm das Wasser im Mund zusammen.
"Nein, ehrlich gesagt, ich würde keinen Fisch fangen. Ich steh eher auf rotes Fleisch, da steckt wesentlich mehr Energie drin."
Sich mit beiden Armen in den Fensterrahmen lehnend, legte er sein Kinn für einen Moment auf die Unterarme ab und beobachtete Cait. Irgendwie wurde er nicht sonderlich schlau aus dieser Frau und sie sprach so in Rätsel, das er Schwierigkeiten hatte ihr zu folgen.
"Helfersyndrom?", schüttelte er den Kopf. "Aber weist du überhaupt mit wem du dich da angelegt hast?"

Das eisfreie Fleisch würzte sie leicht und fing an, es in der Pfanne anzubraten. Nebenbei holte Cait ein paar Teller aus dem Schrank und zwei Gabel sowie zwei Steakmesser.
Cait sah zu dem Fenster. "Ja. Ich hab den Drang Wesen wie dir und mir zu helfen. Ist schwer zu unterdrücken", erklärte sie sich und widmete sich kurz dem Fleisch. "Es ist mir egal, mit wem ich mich angelegt habe. Ein Feind mehr oder weniger macht keinen Unterschied."

Er konnte nicht sagen das er sich in dieser Welt hier auskannte, noch vermochte er zu sagen welch Wesen es hier gab, doch in einem war er sich trotzdem ziemlich sicher, Caitlyn hatte sich nun einen Feind gemacht, den sie nur deshalb auf die leichter Schulter nehmen konnte, weil sie ihn nicht kannte und absolut nichts von ihm wusste.
"Du weist, das ich dich hier nicht zurück lassen kann?", sagte er nun ziemlich selbstbewusst. "Du hast mir zur Freiheit verholfen, da werde ich nun dafür sorgen das du am Leben bleibst. Ich hoffe du hängst nicht sonderlich an diesem Haus."
Was sie da mit dem Fleisch anstellte fand er merkwürdig, doch der Geruch der langsam die Küche erfüllte, ließ ihm das Wasser immer stärker im Mund zusammen laufen.

Feinde hatte Cait genug. Sie waren nur alle menschlich. Und dass diese grausam sein konnten und dies auch waren, hatten sie der Katze oft genug bewiesen.
Sie sah Subjekt 88 an. "Warum? Ich komme gut mit den, die bis jetzt hinter mir her sind klar. Schlimmer als die Jäger kann der Typ doch auch nicht sein."
Sie sah in das Haus. "Nicht wirklich. Ich wollte eigentlich auch in bald wieder umziehen. In der Stadt stinkt es nach Jägern." Sie schüttelte den Kopf und zog die Steakts auf die Teller und stellte den Herd aus, ehe sie wieder hinaus in den Garten ging und ihm einen Teller gab

Ihre Antwort machte ihn ein wenig perplex, so dass er zunächst einfach nur dastehen und sie ansehen konnte, völlig sprachlos.
Das sie wieder zu ihm in den Garten kam, ließ ihn ganz leicht Grinsen, denn er begann die Nähe zu der Katze zu genießen. Sie war die erste Person, vor der er keine Angst zu haben brauchte, ein Gefühl das ihm neu war.
"Danke.", nahm er den Teller an und schüttelte zugleich den Kopf. "Jäger, ich weis nicht so recht ob ich versteh was du damit sagen willst. Doch mein Herr ist kein Mensch und er besitzt Kräfte, da kam ich sogar in meiner Wergestalt nicht an. Und ich behaupte mal, das ich in dieser durch aus beeindruckend bin, doch steh ich selbst da noch im Schatten. Du darfst ihn nicht auf die leichte Schulter nehmen, sonst steht er bereits am nächsten Tag hinter dir."

Cait reichte ihm verwirrt den Teller mitsamt Besteck. "Wie. Er ist kein Mensch? Was dann?", fragte sie den Wolf. Davon hatte sie nun wirklich nicht gehört. Dazu kam, dass es sie sehr kränkt. Schließlich hielten sich alle Wesen von den Menschen fern. Jedenfalls aus Caits Sicht.
"Deine Wergestalt ist mehr als beeindruckend..." Da kamen der Katze die Gedanken an den Grizzle. "Wer oder eher was ist er?" Sie setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und plazierete ihren Teller auf den Beinen.

Er setzte sich ihr Gegenüber, bewahrte aber einen diskreten Abstand ein, denn er wollte ihr nicht zu nahe rücken oder gar belästigen. Eigentlich wollte er das sie sich in seiner Gegenwart wohl fühlte, obwohl ihm das selbst nicht so bewusst war.
Etwas unschlüssig sah er auf das Besteck und beschloß erstmal abzuwarten, um zu sehen was sie damit anstellte.
"Mein Meister ist ein Engel mit schwarzen Flügeln, ein Engel der Nacht. Einst ein von Gott erschaffenes Geschöpf. Doch er wurde verführt und zu einem Verstossenem.", er schüttelte leicht den Kopf. "In ihm einen sich die Mächte und Kräfte von Tag und Nacht. Niemand dessen Aufmerksamkeit man gern auf sich lenkt. Aber du hast es getan und das nur wegen mir."

Caitlyn fühlte sich keines Wegs bedroht von ihm. Sie war sogar recht entspannt, da sie dem Wolf traute. Schließlich schien er sich Gedanken um ihre Sicherheit zu machen.
Sie fing an zu essen und das Fleisch schmeckte ihr so gut. Schließlich hatte sie seit einem Tag nichts gekochtes oder gebratenes gegessen.
"Ein Engel?", wiederholte sie fast schon ungläubig. Sie war nie einem begegnet. Deshalb hatte sie es bis dahin auch nur für eine Legende gehalten.
"Wenn er so machtvoll ist, was will er dann mit dir? Also nicht falsch verstehen. Ich meine, deine Fähigkeiten braucht er dann doch nicht, wenn er über so viel Macht alleine schon besitzt." Sie ließ die Gabel sinken. "Das ergibt für mich wenig Sinn. Auch, dass der Wandler... also der Grizzle auf seiner Seite war. Ich versteh das dann nicht."

Er imitierte sie, als sie das Besteck benutzte und musste feststellen, das Fleisch das nicht roh war, durch aus gut schmeckte. Es war noch ungewohnt, aber absolut etwas anderes und er würde Gefallen daran finden.
Kauend sah er sie an, dachte darüber nach und wusste nicht so recht wie er ihr antworten sollte.
"Ich weis nicht was hinter seinem Tun steckt, aber hinter ihm stehen so manche Wesen, aber ich habe bis heute keinen gefragt wieso dem so ist, dazu hatte ich auch gar keine Chance.", schüttelte er den Kopf und zuckte mit den Schultern. "Aber ich weis das ich seine Schöpfung bin. Ohne ihn, würde es mich nicht geben, daher gehöre ich ihm. Was er von mir wollte weis ich nicht, aber er unzählige Versuche an mir durch geführt und wohl auch probiert sich eine kleine Lykanthropenarme zu züchten, was offenbar nicht so gelang bis jetzt."
Er schob sich das nächste Stück Fleisch in den Mund, denn da er nun frei war und er gewiß nicht lebend zurück kehren würde, nie mehr, regte es ihn nicht sonderlich darüber auf, wenn er davon sprach.
"Das schmeckt gut.", deutete er mit der Gabel auf das Fleisch. "Vielen dank."