Ich lief langsam durch den Park und sah ihm zu wenn er abbog und sich umsah.
Als er allerdings als Mann neben mir auftauchte zuckte ich kurz zusammen und strahlte ihn dann an.
"Hallo mein Schatz." murmelte ich. "Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen als dich um mich zu haben." sagte ich leise und strich über seine Hand.
Zusammen mit ihm spazierte ich durch den Park und genoss einfach die Ruhe.
"Wie gefällt dir meine Welt?" fragte ich und schenkte ihm ein lächeln.

Obwohl er ihr so nahe war, sie riechen und auch fühlen konnte, war ihm nicht wohl in seiner Haut. Nicht nur weil er sich in unbekannter Umgebung aufhielt und er immer wieder etwas roch oder hörte das ihm fremd war, sondern vor allem weil er in seiner verletzlichsten Gestalt steckte. Als Mensch vermochte er sich nicht sonderlich gut zu verteidigen und das machte ihn nervös, ob er es wollte oder nicht.
"Beängstigend, wenn ich ehrlich sein darf.", gestand er ihr ein und hoffte sie damit nicht zu verletzen, denn das wollte er nicht. "Zu viele Menschen, zu viele Gerüche und zu viel Lärm. Du kannst wahrlich nur froh sein, dass du das hier alles nicht riechst."

Ich blickte ihn an und seufzte leise.
"Willst du nach Hause? Ich meine wir haben ganz schön viel geschafft und du hast sogar eine Freundin gefunden." grinste ich frech und stupste ihn an.
Ich blieb stehen und zog ihn an mich und kuschelte mich an seine Brust.
Dann sah ich wieder zu ihm auf und lächelte leicht.
"Ich fand das wirklich schön, du machst das äußerst gut dafür das es dein erstes mal ist." murmelte ich.

Er zuckte unwissend mit den Schultern, denn er war sich nicht so sicher ob er nach hause oder noch ein wenig mehr von dem Ort hier erleben wollte.
"Nein, nicht darüber reden.", senkte er peinlich berührt den Blick. "Das ist auch nicht meine Freundin."
Er schüttelte den Kopf, legte aber ohne groß darüber nach zu denken seine Arme um ihren schlanken Körper.
"Du findest was schön?", fragte er nach und zuckte ein weiteres mal mit den Schultern. "Liegt an dir und nur an dir. Aber vielleicht sollten wir doch besser nach hause? Für einen Tag glaub ich reicht es mir wohl doch."

Ich grinste leicht und nickte.
"Ich fand es süß, und ich finde es schade das ich das nicht mit dir machen kann, ich werde nie ein Wolf sein um mit dir zusammen zu rennen oder zu tollen." murmelte ich und seuzte.
Das machte mich traurig und ich kaute abwesend auf meiner Lippe.
Ich nickte und lächelte sanft.
"Ich denke auch, dann lass uns einfach langsam nach Hause laufen." murmelte ich und schmiegte mich nochmal an ihn.

Er spürte das sie mit einmal traurig wurde und er konnte verstehen warum den so war, denn er würde einiges darum geben, wenn er mit ihr so herumtoben können würde.
"Wenn ich etwas in meinem Leben gelernt habe, dann das, wir können leider nicht immer alles haben."
Sachte strich er ihr über das Haupt, bevor er sich leicht zurück lehnte, um ihr ins Antlitz sehen zu können.
"Aber das macht nichts, denn das hier...", er neigte sich zu ihr hinab und schenkte ihr einen süßen Kuss. "Das hier darf sonst keiner mit mir machen, sondern nur du."

Ich nickte bei seinen Worten, er hatte recht es war schade aber dafür war mir damals eine andere Gabe gegeben worden die genauso besonders war wie er.
"Ich denke du hast recht." hauchte ich als er mich ansah.
Sein süßer Kuss ließ mich rot werden und ich kichterte leise.
"Das entschädigt alles." murmelte ich und strich über seine Wange.
Dieses Privileg war genau richtig und ich war mehr als stolz das nur ich das durfte.

Langsam hatte er wohl den Dreh mit dem Küssen raus gefunden, denn ihre Reaktion war für ihn einmalig und fast schon stolz reckte er die Brust. Bis jetzt war dieser Tag einfach nur ein erfolgreicher für ihn, besser konnte es gar nicht laufen. Und er hatte wahrlich das Gefühl zu leben.
"Laß uns nach hause gehen.", bat er leise und trat einen Schritt zurück. "Nicht das doch noch etwas passiert und mein ersters Stadtbesuch negativ endet, wo du dir doch solche Mühe gemacht hast."
Sachte griff er automatisch nach ihrer Hand und hielt diese fest in seiner.

Ich strahlte ihn an und stupste ihn sacht an.
"Gerne." murmelte ich und lächelte.
Als er meine Hand nahm spürte ich die wärme wieder durch meinen Körper strömen und setzte mich wieder in bewegung.
Langsam spazierten wir richtig Parkausgang.
Die Menschen verließen langsam die Grünanlage und es wurde stiller.

Das Schweigen das zwischen ihnen aufkam war kein unangenehmes. Sie genossen einfach nur die Nähe des anderen, während Raphael mit seinen Sinnen bei seiner Umgebung war, bis auf den Tastsinn, der gehörte Minks ganz allein. Und er spürte die Nähe zu ihr mit jeder Faser seines Körpers.
Als sie aber den Park eine Weile durchschlendert hatten, wurde er nervöser, denn die Gerüchen und der Lärm nahmen zu und obwohl er es nicht wissen konnte, merkte er das sich die Umgebung änderte.
Sachte zog er seine Hand aus der ihren und sah sie kurz entschuldigend an, danach vollzog er auch schon die Wandlung, nach dem er sicher war das ihn niemand sehen würde. Kurz lehnte er sich an ihr Bein, steckte seine feuchte Nase in ihre Hand und ging dann direkte neben ihr her. Dabei vollbrachte er das Kunststück sie nicht ins stolpern zu bringen, obwohl er sie ständig mit der Schulter am Bein berührte, damit die leichte Panik nicht übermächtig werden konnte.
Außerhalb des Park roch alles gänzlich anders, die Geräusche hallten auch durch die Straßen und den Mauern wieder, während der Asphalt sich hart unter seinen Pfoten anfühlte.

Er hüllte sich nun etwas in Schweigen, denn obwohl er sich selbst dazu entschlossen hatte, ein Leben als Einzelgänger zu führen, war es nicht unbedingt immer ganz leicht. Er hatte somit niemanden, bei dem es ihm wichtig war, wie er über ihn dachte. Er hatte auch niemanden der sich wagte ihm als Liger den Bauch zu kraulen. Ja, er hatte noch nicht mal jemanden zum reden, wenn ihm danach war. Scheinbar trug das alles durch aus dazu bei, dass er ein so verschlossener und verkorkster Kerl geworden war.
Sein Blick huschte verstohlen zu Liz und er wurde sich bewusst, das sie vielleicht diejenige sein könnte, die alles verändern würde. Sie war nicht gerade zimperlich und bot ihm die Stirn, obwohl er abweisend war und ihr sogar als Tier die kalte Schulter gezeigt hatte. Mit ihr würde er vielleicht reden können und bei ihr konnte es ihm wichtig werden, das sie nicht schlecht über ihn dachte. Ja, sie würde es unter Umständen sogar schaffen ihre Finger in sein Fell zu graben.
Sie erreichten den Park und er bemerkte nach einigen Schritten das es ruhiger um sie herum wurde, dass er ruhiger wurde. Und irgendwie wurde er mutig und er wollte wissen, wie seine Raubkatze auf sie reagieren würde, dafür gab es nur eine Möglichkeit. Er atmete ein paar mal vor Aufregung tief durch, bevor er es wagte seine Hand aus der Hosentasche zu ziehen, um die ihre zu greifen.
Und während er darauf wartete, dass sie ihre Hand schockiert weg zog, spürte er das der Liger in ihm ruhig blieb, er akzeptierte die Blutmagierin.

Es wurde ruhig um uns und auch ich wurde ruhig, ich versank etwas in meinen Gedanken. Das mit der Einsamkeit kannte ich auch, seitdem ich alleine ohne meine Familie war, hatte ich niemand mehr mit dem ich reden konnte oder gar sagen konnte wie es mir ging.
Manchmal fehlte es mir extrem mit jemanden zu reden und einfach mal sagen zu können wie es einen ging oder so, aber darauf musste ich verzichten, denn ich vertraute auch nicht schnell.
Doch wer weiß, nun redete ich mit jemand, ich lachte sogar mit jemanden und das war nun wirklich sehr selten, ich lachte wirklich nicht oft, aber bei Adam und vor allem mit Adam konnte ich das.
Er war was besonderes, ganz klar, für mich war er das.
Wir kamen im Park an und ich zog mir meine Jacke enger weil es mir doch etwas kalt war. Ich war so tief in meine Gedanken das ich zusammen zuckte als ich eine Hand an meiner spürte. Ich sah runter auf die Hand von Adam und dann hoch zu seinen Augen.
Anstatt sie weg zu ziehen ließ ich sie da wo sie war und lächelte leicht. Es fühlte sich gut an und ich spürte sein Tier und spürte die wärme die von seiner Hand aus ging.
Ich ließ ihn machen da er ja so anscheinend nicht gerne berührt wurde, aber das jetzt war irgendwie was ganz tolles, diese Verbindung die nun zwischen uns war, war irgendwie anders und gut.

Sie zuckte zusammen und er rechnete bereits damit das sie ihre Hand weg zog, ihn fragen würde ob er noch alle Tassen im Schrank hatte, um dann wüten davon zu eilen. Und so dachte er bereits daran seine Hand wieder zurück zu ziehen, lieber er beendete das, bevor er eine Abfuhr kassierte. Doch ihre Finger schlossen sich nun ihrerseits um die seinen und sie sah ihn an, mit einem Lächeln. Kurz erwiederte er dieses, bevor er leicht eingeschüchtert seinen Blick zu Boden senkte. Aber seine Hand ließ er in der ihren.
Ein kleiner weniger dichter an sie heranrückend, damit es nicht aussah, als müssten sie gegen ihren Willen ihre Hand halten, atmete er erleichtert aus und begann sich nun auf das Gefühl zu konzentrieren, das ihre zierliche Hand bei ihm auslösten. Es war ihm fremd, aber nicht weil er es noch nie zuvor gespürt hatte, sondern weil er es so lange Zeit nicht mehr gefühlt hatte. Die Wärme die ihn ausfüllte und seinen Liger zum Schnurren brachte, ja es brachte diesen sogar dazu nach mehr zu verlangen, ließ ihn sich richtig wohl fühlen. Eigentlich etwas das ihn erschreckte, aber der Drang sich diesem zu verschließen und davor wegzulaufen, war bei weiten nicht so groß, wie der Wunsch Liz nahe zu sein.
"Irgendwas musst du mit mir angestellt haben.", wiederholte er seine Worte vom See wieder. "Das ist mir alles irgendwie äußerst suspekt und unerklärlich."

Dieser Moment war irgendwie wie in Zeitlupe. Ich sah unsere Hände an und merkte wie er näher kam. Ich lächelte ihn leicht an und sah auch sein Lächeln was alles in mir warm werden ließ.
Ich konnte nichts sagen weil ich das ganze Gefühl erstmal in mir aufsaugen musste, ich musste das das alles erstmal verarbeiten und ich musste das erstmal alles verinnerlichen aber es war gut, ich konnte nicht glauben das eine Berührung so gut sein konnte, das eine Berührung so ein Gefühl in jemanden auslösen kann.
Ich schenkte ihm ein noch wärmeres Lächeln als ich es jetzt schon hatte.
Ich war beeindruckt viel schneller als ich dachte konnte ich ihn berühren, ich wollte mehr, seine ganze Körperwärme aber nein er gab das Tempo an.
Ich zitterte etwas, nicht wegen ihm sondern einfach nur wegen dem Wind der durch die Gegend pustete und mein Haar in allen Richtungen fliegen lässt.
"Ich mit dir? Ich denke eher du hast was mit mir angestellt.", flüsterte ich fast, denn ich wusste das er mich hören konnte, er hatte wahrscheinlich ein so sensibles Gehör das er selbst mein Herzschlag hörte.
"Ich kann das alles nicht in Worte fassen, ich bin sprachlos, ich kann nur sagen es fühlt sich gut an, mehr als gut.", sagte ich dann.