Es war schon später Abend und es fing an zu Dämmern und so konnte ich meine Reise antreten. Das Sonnenlicht war noch immer eine Gefahr für mich und in diesem würde ich auch sofort verbrennen. Von der Sache mit Hexen und dem Kram wusste ich nichts, also machte ich mir da auch nichts draus. Alles was ich zu klären hatte oder so, konnte ich auch Abends oder Nachts machen.
Die Sonne war schon so gut wie unter gegangen, während ich durch den Wald rannte und der Wind an mir vorbei schoss und ich einfach frei sein konnte. Ich genoss jeden Moment, jeden Einzelnen. So schnell ich konnte rannte ich durch den dichten Wald und versuchte immer wieder so knapp wie Möglich den Bäumen auszuweichen. Machte mir ein Spiel daraus. Ich liebte es ein Vampir zu sein und ich dankte - wem auch immer! - für dieses Geschenk eines zweiten Lebens. Mein Blick war geschärft und ich brauchte mich gar nicht groß Konzentrieren um zu erkennen was da in der Ferne vor mir lag. Hier und da übersprang ich mit einem großen Satz einen fetten Baumstamm und nahm auch mal eine Abkürzung oben durch die Baumkronen.
Aus weiter Entfernung hörte ich Geräusche, aber nichts was mich interessierte. Also rannte ich weiter, denn ich hatte immerhin ein Ziel. Silent Hill, so hatte es die Pappnase genannt der ich die Information entlockt hatte. Mit einem tiefen Blick in die Augen erzählte mir jedes Menschlein was ich wissen wollte... Ein teuflisches Lächeln bildete sich auf meinen Lippen als ich an das dämliche Gesicht dachte.
Kurz vor dem Ende des Waldes verlangsamte ich mein Tempo und hörte schon aus der Ferne ein Durcheinander an Stimmen, was mir sagte das die Stadt in der Nähe war. Ich nickte kurz und lief auf die Stadt zu. Ganz gemütlich, denn ankommen würde ich so oder so dort wo ich hinwollte.
Hier in der Stadt schaute ich mich noch einmal um, bevor ich mich weiter auf den Weg machen würde. Durstig war ich nicht daher konnte ich die Menschen um mich herum gut ertragen. Auch wenn mich noch immer das Pulsieren ihres Blutes in den Venen verrückt machen konnte. Alleine der Anblick ihrer roten Wangen ließ meine Kehle leicht brennen und wenn ich nicht so eine gute Beherrschung über meinen Durst hätte, könnte man mir das auch sofort ansehen. Doch ich schloss für den Bruchteil einer Sekunde meine Augen -für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar - und konzentrierte mich und so verschwand das Gefühl wieder. Als mir beim vorbeigehen eines jungen Typen ein ekeliger Geruch in die Nase stieg. Mit einem Mal verzog ich das Gesicht und dachte ich spinne. Konnte das wahr sein?! Ein Köter hier mitten unter den Menschen?! Obwohl okay, ich als Vampir bin auch mehr oder weniger eine Ausnahme... aber ein Hund? Der Sache musste ich nachgehen, das würde mir sonst keine Ruhe lassen und so hängte ich mich an seine Fersen und wollte mal sehen wo er hinwollte.... Es war mir ehrlich gesagt auch klar, dass er mich bemerken würde. Und das sollte er von mir aus auch, dann könnten wir ja gleich mal Bekanntschaft machen ;)

Das ich dem Typen nicht geheuer war und er mich bemerkt hatte, war mir nicht entgangen. Ich konnte es förmlich riechen und meine augen weiteten sich vor Durst. Durch seinen Schweiß, merkte ich auch das etwas mit ihm nicht in Ordnung war und mich irgendetwas an ihm irritierte - ich wusste nur nicht WAS es war!! Er verströmte den Geruch von Köter, aber da war noch was anderes... ein Geruch den ich nicht einordnen konnte. Welche Überraschung er noch für mich bereithalten würde, ahnte ich ja noch nicht.
Ich folgte ihm daher auf leichtem Fuße bis wir einen Park erreichten, denn obwohl es bereits dunkel war, wüsste ich nicht wieso ich mir unsicher sein sollte oder so. Noch bevor er sich entspannt am Ufer hinsetzen konnte, stieß ich ihm leicht mit meinem Fuß in den Rücken. "Heyy Du!!", meine Stimme war tief und meine Worte kamen bestimmt heraus, denn ich wollte ja auch nicht um den heißen Brei reden. Meinen Fuß nahm ich wieder zurück und sah auf ihn hinunter. "Sag mal, verrat mir doch mal welches Vieh in dir schlummert und du brauchst nicht versuchen mich zu verarschen!", mir war es egal wie er reagiert, denn tödlich war für mich nur ein Biss eines Lykaners, also eines Werwolfs, daher war er, soweit ich wusste keine Gefahr für mich....
Mein Blick verfinsterte sich als ich so auf ihn hinab schaute und leicht fing meine Oberlippe an zu beben. Ich hasste alles was halb Mensch, halb Viehzeugs war!!

Was ihm da für ein Mist durch den Kopf schoss, konnte ich ja nicht ahnen, sonst hätte ich ihn ja nicht beim Gedankenkino gestört. Ne ist klar! Mir war es egal was mit anderen war, darauf nahm ich keine Rücksicht... wieso auch?!
Der Typ schreckte hoch als ich ihm den Rücken trat und ich konnte deutlich wahrnehmen, dass in ihm was zu Leben begann. Und genau was ich geahnt hatte, tat er auch. Er log mich an und das ohne zu zögern! "Willst du mich für dumm verkaufen, oder was?", meine Miene verfinsterte sich und ich biss meine Kiefer aufeinander. Umschloss in der nächsten Sekunde schon mit einer Hand seinen Hals und hob ihn in dieLuft. "Sehe ich aus als wäre ich ein Idiot, Viehzeugs?! Und jetzt raus mit der Sprache!!", forderte ich ihn auf und presste ihn im nächsten Moment schon mit aller Wucht gegen einen Baum.
Mein Gesicht verfinsterte sich und ich nahm nun erst recht keine Rücksicht mehr darauf was darin zu lesen war, daher waren meine Augen Blutrot und meine Reißzähne waren nun nah an seinem Gesicht. Eine falsche Bewgung und ich würde ihm die Kehle herausbeißen.

Natürlich kannte ich seine Gedanken nicht und sie interessierten mich auch nicht im 'Geringsten, daher beachtete ich seinen romantischen Gesichtsausdruck nicht weiter. Bah Pfuiii!!
Gepackt, Gedroht, Gefragt, aber trotzdem ließ sich dieses Stück nicht beeindrucken, doch egal wie hart er tat, ich spürte das er ein Feigling war und das machte mich noch heißer darauf ihn in Stücke zu reißen!!
Und was noch interessanter war, er war ein Rudeltier und wo einer war, waren auch noch mehr und das machte das Spiel für mich noch interessanter. So war für mich schnell klar, dass ich ihn nicht töten durfte, da ich wissen wollte, wo sich der Rest dieses Haufens aufhielt....
Sein Ton und seine Worte machten mich aber so rasend, dass ich ihn mit einer geschickten Handbewegung einen ganzes Stück weit gegen einen der anderen Baumstämme warf, sodass er mit einem krachenden Aufprall unsanft gegen den Stamm flog und dann auf dem Boden aufkam.